7.1.2025 Ich habe mich richtig gut eingelebt auf dem Camping Thines und im Dorf Finikounda. Ich denke, ich bleibe noch ein wenig.  

An Weihnachten wollten wir eigentlich im Restaurant auf dem Platz essen, aber das war leider schon völlig ausgebucht.

Unser Ausweichprogramm am 24. Dezember in der Taverne Elena oberhalb des kleinen Hafens von Finikounda war eine gelungene Alternative.  
Elisabeth in der Mitte ist 81 Jahre alt und deutlich sportlicher unterwegs als ich. Sie war einst Regatta-Seglerin und wandert auch jetzt noch gerne 10 bis 20 km pro Tag. Tzzzz….
Wir beide haben uns köstlichen Dorade mit Gemüse bringen lassen, und der Österreicher Wolfgang wählte Rindsragout mit viel Zwiebeln zu frischem Brot.    

Und währenddem die Camping-Restaurant-Besucher sich schreiend verständigen mussten im vollen, echofreudigen Restaurant (was der Besinnlichkeit kaum zuträglich gewesen sein dürfte), genossen wir zuerst die sonnige Aussicht – und haben den Abend dann friedlich ausklingen lassen. Schön war’s.

Der Frachter dort draussen campiert sozusagen ‘wild’, um Hafengebühren zu sparen. Er lag dort über Weihnachten vor Anker, ehe er zum nächsten Auftrag aufbrach.

Methoni mit Burg. Ein Fahrradausflug mit Wolfgang.

An Silvester wiederholten wir das Rezept von Weihnachten und liessen uns am Nachmittag im Restaurant To Kyma (Die Welle) verwöhnen mit allem, was es zu bieten hatte. Dass Christian (der Mathe-Lehrer, den ich in Thessaloniki kennengelernt hatte) – dabei leicht in der Strasse sass, tat dem Vergnügen keinen Abbruch. Das To Kyma ist noch ein echter Familienbetrieb: die Mutter überall, Vater und Tochter kochen, und der Sohn macht sich gut im Service.   

Abends trafen immer mehr Leute ein am knisternden Strand-Lagerfeuer unter dem nachtschwarzen Sternenhimmel, und die Zeit verging wie im Flug bei gemütlichem Plaudern und Weintrinken.
Um Mitternacht gab es sogar ein kleines Feuerwerk von irgendwo in der Nähe und ein allgemeines, fröhliches Anstossen mit Gläsern und Plastikbechern (also pling oder ploff), und bald drifteten alle heimwärts ins deutlich wärmere Wohnmobil.

Nur ein paar Bilder zur Erinnerung an an ein gutes Jahr, das war.

Italien /Apulien  – Michaels Hund Anak mit seinem weisen, hypnotischen Blick (erwartete Gegenleistung für die Seelen-Ergründung: Hunde-Leckerli !)

San Marino

Schweiz – am Lungernsee

Tschechien – Cheb/Eger

Rumänien – Sibiu/Hermannstadt

Das Folgende hingegen IST ein Rückblick – der etwas anderen Art..
Ich bin zufällig auf eine Liste von im Jahr 2024 verstorbenen Promis gestossen, von denen ich doch etliche erkannte.

Zum Beispiel die Chanson-Sängerin Françoise Hardy/80 mit ihren Hasenzähnchen und ihrem gepiepsten ‘Comment te dire adieu’ oder Anouk Aimée/92 aus ‘La Vita è bella’. Der Songschreiber Kris Kristofferson/ 88, hinterliess Klassiker wie ‘Help me make it through the night’ oder Janis Joplins unvergessliches ‘Me and Bobby McGee’.

Dass ich sogar zwei Sportlernamen unter den Promis erkannte, kann nur daran liegen, dass jeder sie kannte: ‘Kaiser’ Franz Beckenbauer/76, und OJ Simpson/76 (Nichtsportliche wie ich erinnern sich an Simpson vor allem als Angeklagter in einem Mordprozess, aus welchem er blütenweiss hervorging und für unschuldig erklärt wurde).  

Selbstverständlich bekannt waren mir der Film-Beau Alain Delon/89, Caterina Valente/93, oder Dame Maggie Smith/90. Quincy Jones/91 schrieb die Filmmusik für ‘The Colour Purple’, produzierte das meistverkaufte Album ‘Thriller’ mit Michael Jackson und arbeitete auch mit vielen anderen Musikern von Rang und Namen seiner Zeit. Und nicht vergessen wollen wir den brasilianischen Musiker Sergio Mendes/83, mit seinem Bossa Nova und seiner gefühlvollen Interpretation von ‘Mas que Nada’.

Da sind weitere Namen auf der Liste, aber erstaunlich ist für mich wieder einmal die Erkenntnis, dass viele dieser Stars nur wenig älter waren als ich, als ich sie ‚total lässig‘ fand in meiner Jugend – und nun sind sie gestorben.

Einmal mehr: Memento mori ! Es ist gut, wenn man sich hin und wieder bewusst macht, dass das Leben zu kurz ist, um es nicht einfach zu geniessen.

In diesem Sinne: Habt es gut, umgeht Kaktusse prinzipiell weiträumig, freut euch des Lebens und seid so fröhlich (und freundlich) wie möglich !  😊