21.12.2024 Nach 18 Nächten war ich am 14. Dezember endlich soweit und verliess den Camperstop Kalimera in Lygourio. Dort hat es mir so gut gefallen, dass ich es locker auch länger ausgehalten hätte. Ich wollte aber an Weihnachten irgendwo sein, wo es ein paar mehr Leute gibt (wir waren noch zu dritt dort) – und möglichst auch ein Restaurant. Da die Auswahl an solchen Plätzen sehr limitiert ist im Winter, war Camping Thines die offensichtliche Wahl. Hier wohnte ich vor fünf Jahren schon einmal drei Monate lang und hatte es so richtig schön mit acht weiteren Campern auf dem Platz, ehe ich im März 2020 in Gythio in den Lockdown geriet.

Heute ist vieles anders: Statt 9 standen bei meiner Ankunft 50 Wohnmobile hier, und an Weihnachten wird der Platz ganz voll sein !
Ich war etwas schockiert, denn meine Erinnerung an eine griechische Familie mit Hof, Olivenbäumen und ein paar Steckdosen für Nomaden war deutlich romantischer.
Der Besitzer erinnerte mich daran, dass es hier schon immer Platz für 55 Wohnmobile gab, dass aber zu Beginn der Corona-Gerüchte viele als erstes das Reisen einstellten und wir bloss deshalb so wenige waren. Da hat er allerdings recht. Und da ich nun schon einmal hier bin, gebe ich der Sache eine Chance bis mindestens nach Neujahr. 😊

Aber zurück zu Googlia, dieser Google-Maps-Dilettantin ! Sie hat mir nämlich einen denkwürdigen Ausflug geboten in einer zugegebenermassen wirklich schönen Gegend – und mit schmerzlichen Konsequenzen !   

Zuerst ging’s auf einer Schotterstrasse durch Olivenfelder.. Da ich hier eh nicht wenden konnte, fuhr ich weiter, auch wenn öfter einmal Äste an den Seiten kratzten.
Grundhaltung: Hübsch hier ! Das wird schon ! 😊

Es wurde eben NICHT !
Erst als ich einiges später auf dieser Schotterpiste rechts abbiegen sollte auf ein steil abfallendes Spazierweglein, gab ich auf.

Der kleine Abhang links und die Felsenhalde rechts führten auf beiden Seiten genau so weiter, und einen halben Kilometer rückwärts zu fahren traute ich mir nicht zu.
Bei meiner ‘27-Punkte-Wendung’ geschah es dann: der kleine Abhang links gab plötzlich nach beim ‘Schräg-Vorwärts-Spiel’, und ich sah mich schon mitten im Nirgendwo auf der Seite liegen !
Rückwärtsgang rein, Gas geben (viel zuviel, ich geb’s ja zu) – und dann traf ich hinten mit der Ecke des Veloträgers auf einen grossen Felsblock am Berghang ! MERDE !

Das habe ich nun davon ! Immerhin lag ich nicht auf der Seite und fuhr – etwas lädiert zwar, aber wild entschlossen – dorthin zurück, wo ich hergekommen war.. – und eine knappe Stunde nach meiner Abfahrt aus Lygourio war ich so gut wie wieder dort, wo ich begonnen hatte..

Nach diesem Intermezzo wurde die Fahrt über Berge und zum Meer hinunter wieder wunderschön – und nun bin ich in Finikounda auf dem Campingplatz Dünen (bzw Camping Thines)

Das sind ‚Schrauben-Ueli‘ und Joanna. Der Automechaniker führte einst in Gais ein Eisenwarengeschäft und reparierte alles mit Motoren.

‘Schrauben-Ueli’ und ein weiterer WoMo-Nachbar haben redlich versucht, den durch den Schlag verklemmten Bolzen zu lösen (das ist der im Bild rechts, den man eigentlich ganz locker herausziehen würde, um den Träger hochzuklappen.

Da aber fast niemand mit einer schweren Werkzeugkiste reist (die meisten von uns haben auch so schon ein Problem damit, unter den erlaubten 3.5 Tonnen zu bleiben), fehlte leider ein Metall-Bohrer. Da muss ich wohl eine Garage mit schwererem Geschütz finden. Zum Glück funktioniert der Schwenkmechanismus noch; ich komme also immerhin an meine Hecktüren, an mein Lager und nicht zuletzt an die Kabelrolle !

Es ist schön hier ! Der Strand ist schier endlos, und die Düne darüber ist Naturschutzgebiet.

Das Dorf ist in Gehdistanz (mit einem steilen Gässchen vor dem Ziel) – und abends sind einige Tavernen geöffnet.  

Am Nachmittag trifft man sich in der zu dieser Zeit einzigen offenen Taverne am Meer und schaut auf das Wasser hinaus, bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet und man gemeinsam an die Wärme flüchtet.

Im gemütlich warmen Restaurant auf dem Camping Thines gibt es immer noch diese köstlichen, warmen Fladenbrote von Despina, der Chefin hier. Herrlich !

Hier habe ich mit Edith einen vergnüglichen Abend verbracht.

Edith ist 77 Jahre alt und lebt seit 15 Jahren ausschliesslich im Wohnmobil. Ihren Camper hat sie sich in Marokko bemalen lassen. Auf diesem Camping hat sie nur kurz Halt gemacht, um wieder mal ausgiebig zu duschen und Wäsche zu waschen; sonst steht sie frei.

Sie ist ausserdem die Administratorin der Gruppe ‘Wohnmobil-Solisten-Sterne.de’, also bin ich da jetzt auch dabei. Sterne unter sich halt.. 😊 Mal sehen.

Ich wünsche euch allen FROHE, FRIEDLICHE WEIHNACHTSTAGE !
Kommt gut ins Neue Jahr 2025 hinüber ! Dafür wünsche ich euch Gesundheit, frischen Wind,
einen blauen Himmel und ein Boot, das allen Stürmen des Lebens standhält !