Von Ungarn und Rumänien, von CZK, HUF und RON – und vom Central Park..

12.10.2024 Central Park, Busiasch, Rumänien
(so heisst er tatsächlich: Parcul Central Buziaș)

Buziaș oder Bad Busiasch war einst ein bekannter rumänischer Badeort mit natürlichen Heilquellen. Die renovierten Kolonnaden im türkisch-byzantinischen Stil zeugen von dieser gediegenen Vergangenheit, als man nach dem Trinken und Baden flanierte. Die Brunnen geben zwar kein Mineralwasser mehr her, aber vielleicht wird das ja auch wieder im Zuge der allgemeinen Renovation. 

200 Platanen aus Italien wurden beim Bau des Parks im 19. Jahrhundert gepflanzt, und wenn man nicht unter Kolonnaden spazierte, konnte man es im Schatten dieser schönen Bäume tun.

Doch zuerst kommt jetzt noch ein Währungs-Nachtrag (beinahe vergessen..):
Als ich – eben angekommen in Ungarn – tankte, sollte ich an der Zapfsäule das gewünschte Belastungs-Total für die Kreditkarte angeben. Ich wählte 5000 Forint, weil das doch nach ordentlich was klang.
8.3 Liter später erreichte die Pumpe vorsichtig mein Total und schaltete sich aus. Mein Auto brauchte danach lediglich einen weiteren Diesel-Gegenwert von 32’400 Forint… 😊 (EUR 81.-)

Ich wollte also volltanken mit 12 Euro 50 bei einem Literpreis von 1.50 (mildernder Umstand: ich kam frisch aus Tschechien, wo die Zahlen etwas mehr Wert haben…)

Da ist mir aufgegangen, wie erfolgreich ich mir die wechselnden Währungen abgewöhnt hatte, seitdem ich auf Italiens Märkten nicht mehr mit Lire-Tausender um mich werfen muss – und seitdem Euro und Franken sich beinahe die Waage halten.   

Normalerweise finde ich ja gleich zu Beginn in einem neuen Land einen einfachen Umrechnungs-Schlüssel.
In Tschechien waren das CZK Kronen geteilt durch 100 x 4 = Euro
In Ungarn (NACH dem ersten Tanken..😊) HUF Forint geteilt durch 1000 x 2.5. = Euro
in Rumänien gilt RON Lei : 5 = Euro
Ich rechne mit Euro, weil man hier auch damit überall bezahlen kann (wenn auch zu einem eher schlechten Kurs), und weil mit den zusätzlichen Kartengebühren der belastete CHF-Betrag ungefähr stimmt.

Inzwischen bin ich also in Rumänien, im Land des Lei, und das mit dem Umrechnungssatz haben mir die Österreicher, die letzte Nacht neben mir standen, mitgeteilt (ich teilte dafür den letzten von vier Stromanschlüssen mit ihnen). Gut, dann gilt das jetzt: Lei : 5 = Euro.

Noch bevor ich allerdings in Rumänien eintraf, hat mich eine Ungarin positiv überrascht und ein (uniformierter !) Ungar übers Ohr gehauen.
Die Ungarin arbeitet auf dem Campingplatz mit der feinen Therme, und der Ungar war von der Truppe, die jeweils den gesamten Verkehr von der Autobahn auf einen Parkplatz umleitet, um die elektronischen Maut-Vignetten zu kontrollieren.  

Positiv: die Campingplatz-Ungarin wollte das von mir angebotene Trinkgeld für ihren wirklich feinen, freundlichen Reception-Service partout nicht annehmen, und
Negativ: der mich kontrollierende Beamte behauptete allen Ernstes, ich müsse etwas falsch ausgefüllt haben, weshalb er mich nicht finde im System – und so musste ich für die letzten 200 Meter bis zur Grenze von Rumänien eine Tages-Vignette für 14 Euro lösen ! Und dies trotz meines Beweis-Fotos ! So ein Halunke. Ich nehme an, er hat sein wöchentliches Soll noch nicht erfüllt und zählte darauf, dass Ausländer wie ich keine langen Proteste durchziehen wollen. Leider behielt er recht damit.    

Ende gut, alles gut. Tadaaaa ! Ich bin in Rumänien angekommen !
Wurde auch Zeit nach allem, was ich schon darüber geschrieben habe
.. 😊

Vor und nach der Grenze fuhr ich an kilometerlangen Schlangen von Camions vorbei, die sich kontrollieren lassen müssen. Für die Arbeit des Fahrers braucht man hier offenbar vor allem eines: grenzenlose Geduld !

Danach wohnte ich lauschig vor Weinreben, inmitten von halbwüchsigen Zwetschgenbäumchen – und mit eigenem Party-Tisch.

Die Einrichtungen sind eher schlichter Natur, und die einzige WC/Dusche-Kombi muss auch bei vollem Platz für alle reichen, Männlein und Weiblein – und momentan sind erschwerend auch drei Teenie-Mädchen hier..
Das Wasser zum Abwaschen ist aber richtig heiss !  

Meine drei englischen Nachbarn mit den grossen Wohnwagen und den schicken Zug-Fahrzeugen sind wahrscheinlich – öh – Nomaden.. Die Männer sind jeweils schon frühmorgens weg mit den grösseren Söhnen, und eine Frau kocht unentwegt und verteilt ihren Hausrat und den Abfall um den Wohnwagen herum (heute hat sie aufgeräumt, weil der ganze Trupp ausgeflogen ist mit dem dritten Auto).

Sie informierte mich gleich beim Ankommen, dass „The tschoils locked“ sind. Nach mehreren Fragezeichen meinerseits zeigte sie mir die verstopfte Toilette. Ach du meine Güte: The Toilet’s blocked ! Na klar 😊! Zum Glück schaffte Marius’ Vater auch hier rasch Abhilfe.

Spaziergang durchs Städtchen Busiasch: ein originelles Restaurant.

Trompetengold im Multipack. Understatement ist extrem überbewertet…   

Die ganze Hauptstrasse war voller Marktleute, die dabei waren, Ihre Waren auszulegen und Zelte aufzubauen für den grossen Markttag morgen Samstag.   

Es ist beinahe unmöglich, Bilder von einem grösseren Gebäude zu machen ohne Elektrodrähte durch die ganze Aufnahme.

Von der Elektro-Stange rechts hörte ich immer wieder ein alarmierendes Bzz-Zzz ! Dann ging ich über die Strasse und realisierte, dass das nicht Strom war, der da zischte, sondern eine blecherne Stimme, die alle paar Sekunden zum Überqueren der Strasse einlädt vom weissen Stangen-Lautsprecher aus auf Dachrinnenhöhe. Gräuslich !

Beim Gebäude am Park-Eingang hielt sich der Vorhang offenbar besser als die Struktur. Es gibt noch weitere solche Bauten im Park, die alle vom Zahn der Vernachlässigung angenagt sind, nun aber in verschiedenen Stadien der Restauration stehen. Für dieses hier dürfte es allerdings zu spät sein.

Aber dann der Park mit seinen Kolonnaden ! Was für eine wunderschöne Anlage ! Man kann sich gut vorstellen, wie die Herrschaften nach dem Baden diese überdachte Promenade bevölkert haben.

Hier bin ich nicht lange geblieben, denn das Hochzeitspaar rechts hatte viel zu tun mit dem Fotografen, der genau wusste, was er von ihnen wollte und sie gnadenlos herumdirigierte. 

Das war’s von Busiaș.
Morgen geht es ostwärts nach Deva/Diemrich.
Ich passe meine Route hier zwangsläufig den (noch) offenen Campingplätzen an.
Habt einen wunderschönen Sonntag ! 😊

4 Gedanken zu “Von Ungarn und Rumänien, von CZK, HUF und RON – und vom Central Park..

      1. Ich habe jedesmal ein Gnusch mit der Anmeldung wenn ich einen Kommentar abschicken will 🙄🫣. Warum jetzt nur „ks“ steht, wissen nur die WordPress-Götter. Auf jeden Fall sende ich dir aus dem herbstlichen Embrach liebe Grüsse. 🤗 Kathi Steinmann

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