Schweizer Sommer: Cervelats vom Grill, Belper Knollen und Schokolade

War das ein schöner Sommer !
Knackige Sommersalate und Cervelats vom Grill mit der Familie und Freunden, laue Abende ausklingen lassen bei einem Glas Wein; die hauchdünn gehobelte Käsespezialität ‘Belper Chnolle’ auf feinstem Rinds-Tatar, Schwarzbrot mit knuspriger Rinde.
Schokolade ? Die passt immer und überall ! Wir haben gefeiert und gelacht, und nun ist es unversehens sehr frisch und herbstlich geworden.

Das ist sie, die ‘Belper Knolle’

Die Erfolgsgeschichte der Belper Knolle
Eigentlich war sie gedacht als Knoblauch-Frischkäse, den man anfangs vor allem aufs Brot strich. Erfunden hat ihn ein Käsermeister aus Belp, daher der Name.
Leider wurden die nicht rechtzeitig verkauften Käsebällchen immer sehr hart und damit erst recht nicht mehr verkaufbar. Und dann kam eines Tages jemand aus der Käserfamilie auf die Idee, die Knollen mit schwarzem Pfeffer zu umhüllen, vorsätzlich hart werden zu lassen und ihn als Gewürznote hauchdünn auf Speisen zu hobeln – wie Trüffel. Seither läuft das Geschäft weltweit wie gehobelt !  

Ich habe mich sogar wieder daran gewöhnt, dass ein gutes Essen in einem guten Restaurant hierzulande 100 Franken kosten kann pro Person.

Noch eine Spur problemloser habe ich zur Kenntnis genommen, dass das Essen einfach himmlisch schmeckt und die Auswahl in den Restaurants fantastisch ist (damit wurde ich in Griechenland ja nicht wirklich verwöhnt..)

Auch Raclette und Fondue gehören in mein heimatliches Essprogramm – und Kambly Biscuits und selbstgemachte Fruchtwähen und dunkles Brot mit krachend-knusprigem Rand. Und Torino-Schoggibrügeli, versteht sich.

Auch sonst bin ich angekommen in der Schweiz – und stehe wieder auf dem romantischsten ‘Campingplatz’ von allen – im Rheintal unter dem Kirschbaum.
Oder ich wohne bei Freunden im edlen Gästezimmer mit eigenem Bad in der Nähe des Flughafens – oder inmitten eines Gartenparks in Wallisellen.
Herzlichen Dank euch allen für die Gastfreundschaft – es ist immer wieder schön in der Heimat
(ich habe halt auch den Touristen-Blick drauf).

Ach so, ja: ich habe gearbeitet. Nun ja, das stimmt nicht ganz: ich habe zugeschaut, wie andere arbeiten
(ich selber bin irgendwie zu gemächlich geworden für alles. Weniger Nachsichtige würde es wohl ‘faul’ nennen).

Meinem Bruder Andi habe ich zugesehen beim Heimbringen der Pferde von der Weide..
..meiner Schwägerin Martha beim Wäsche-Aufhängen..

..oder diesem begabten Rentner Roland (man kann ihn für solche Arbeiten engagieren ! ) beim Reparieren des Gartenhäuschen-Dachs bei meinen Freunden..

Ab Anfang August versammelten sich wiederum stetig wachsende Gruppen von Störchen auf den Feldern für ein paar letzte fette Mahlzeiten vor dem gemeinsamen Abflug Richtung Westafrika (via Frankreich, Spanien und Gibraltar).

Hier haben wir 75 Vögel gezählt, ehe nach Mitte August die Felder urplötzlich leergefegt waren. Nur ein paar ältere Vogelpaare oder solche mit noch nicht verheilten Verletzungen verbringen den Winter hier und holen sich dann ihr Futter auf Storchenhöfen.

Feste feiern 😊

Sommerliches Mittagessen über dem Bodensee

Ich musste es mir schlicht abgewöhnen, auf die Waage zu stehen. Es ist zu deprimierend, wenn man einsehen muss, dass es nicht zwingend am zu heissem Waschen liegt, wenn Jeans immer enger werden..  

Aber was waren das für schöne Feste ! Ich durfte fünf Mal Geburtstage mitfeiern (einmal sogar meinen eigenen) , wurde bei Freunden und meiner Familie aufs Feinste bekocht, habe viele sehr gute Restaurants besucht und wurde generell nach Strich und Faden verwöhnt.

Ein Geburtstagsfest mitten im Rheintal..
..eines im Restaurant Wunderbrunnen in Opfikon..
..eines im Restaurant Frohsinn in Glattbrugg..
.. und mit den Weinfreunden ging es nach Illnau zu Steaks auf dem heissen Stein im Restaurant Frieden (fein, auch wenn man danach selber duftet wie ein frisch gebratenes Plätzli )

Es gab noch viele, viele weitere Treffen und Essen, Spaziergänge und Wanderungen; es gab viel zu lachen und zu erzählen, sei es in Augwil, Winkel, Vitznau, Balgach, Schmerikon oder Grindelwald.
Es würde allerdings zu weit führen, wollte ich sie alle aufzählen. Schön war es mit euch allen – mein herzlicher Dank ist euch gewiss ! Schön, dass es euch gibt 😊   

Aroniabeeren-Ernte
Noch vor ein paar Jahren wurden diese glänzend schwarzen Beeren in tagelangem Einsatz von Hand gepflückt. 

Nun werden sie ähnlich von den Zweigen gebürstet wie die Oliven in Griechenland, nur müssen die Zweige dazu nicht abgeschnitten werden: stattdessen wird die ganze Staude in die Maschine gebogen (links).  

Der Erntevorgang sieht etwas brutal aus, aber die Stauden springen hinter der Maschine elastisch zurück in die Senkrechte; es scheint ihnen also nichts auszumachen, dass sie für eine Weile beinahe waagrecht gedrückt werden. Rechts der Erntesegen; nun müssen nur noch grobe Stiele und Blätter entfernt werden.

Housesitting

Ich durfte diesen Sommer dreimal zum Housesitting einspringen, währenddem die rechtmässigen Garten-, Katzen- und Kaninchenbesitzer vier Tage bis zwei Wochen lang Ferien gemacht haben. Für eine Weile macht das ,bisschen etwas tun‘ richtig Spass – und als Gegenleistung bekomme ich jeweils ein ganzes Haus zu meinem exklusiven Gebrauch. Toll, nicht wahr ? Finde ich auch 😊

Als Fütterer hat man automatisch eine Art Fanclub…. 😊 links die Kater Charlie und Poverini – rechts die bereits satte und zufriedene Aisha..
..und hier die Meute aus Balgach. Schön, dass es allen gut geht.

Zum Schluss ein paar unsortierte Augen-Blicke

Süss: Die ältesten Bauteile dieses hübschen Schlösschens in Thal/SG stammen aus dem Jahr 1362.

Kunstvoll: Die Juckerfarm aus Seegräben hat vor ein paar Jahren den Römerhof in Kloten übernommen. Nun ist auch dieser bekannt für seine überlebensgrossen Skulpturen aus Kürbissen

Patriotisch: pünktlich zum Schweizer Nationalfeiertag vom 1. August kam der Rütlischwur dazu (Das Jahr 1291 ist der Legende nach das Gründungsjahr der Schweiz)
Apropos Legende: auch Wilhelm Tell gibt’s hier fast ganz aus Kürbissen gefertigt – sogar der ‘Apfel’ auf Walters Kopf ist ein Kürbis !
Und zum Schluss – Romantische Abendstimmung im Hafen von Steinach am Bodensee

😊 PS Ich komme gerne nochmals mit Bildern vom Berner Oberland, aber für heute reicht’s: WordPress hat einiges geändert, und ich habe mich etwas schwer getan mit den neuen Regeln…
Das Portal kann man ja gratis nutzen, und wahrscheinlich stimmt es schon: Wenn so ein Produkt gratis ist, bist DU das Produkt…😊

2 Gedanken zu “Schweizer Sommer: Cervelats vom Grill, Belper Knollen und Schokolade

  1. Katharina und Hansruedi Steinmann

    Wie schön, wieder von dir zu hören, liebe Rosa! Wir haben deine Geschichten und das Wissen, dass es dir gut geht, vermisst! Schön zu lesen, dass du gsund und gfräss bist und deinen Humor noch nicht verloren hast.
    Nachdem Schottland im Frühling und Südnorwegen im Herbst ins Coronawasser gefallen sind, haben wir doch noch alle WoMo-Schubladen mit Kleider für kaltes, warmes, regnerisches und Velofahr-Wetter gepackt und sind seit zweieinhalb Wochen kreuz und quer in Deutschland (angesichts der Corona-Fallzahlen in der Schweiz also in einem relativ sicheren Land) unterwegs.
    Und s‘ isch wie’s isch: eifach schön! Wir geniessen das Herumreisen auf jeden Fall sehr!
    Du wirst wohl dieses Jahr auf eine Reise in den Süden verzichten und den kalten Winter mit uns teilen müssen, oder?
    Heb der Sorg und bliib gsund! Katharina und Hansruedi

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    1. Liebe Katharina, lieber Hansruedi

      Ich habe mich sehr gefreut, von euch zu lesen, danke ! (lang, lang ist’s her, unser sonniges Raclette in Rinlo…😊)
      Tja, ich weiss auch noch nicht so recht, ehrlich gesagt… Eigentlich hatte ich die Kanaren auf dem Plan, aber Frankreich und Spanien heissen uns ja nicht wirklich willkommen momentan (ist es nicht seltsam, dass nun plötzlich WIR auf der Geächteten-Liste sind ? Das sind wir uns nicht so gewöhnt, oder ?

      Deutschland steht übrigens auch noch auf meiner Zu-Erledigen-Liste – seid ihr noch vor der Quarantänepflicht dort eingereist ? Dann habt ihr einfach Glück gehabt – wie schön !

      Es könnte tatsächlich sein, dass ich noch ein wenig hierbleiben werde, obwohl es mir eigentlich zu nass und zu kalt ist… Da war Griechenland schon freundlicher.. Aber dafür bin ich bei guten Freunden untergekommen – und wer weiss, vielleicht können wir bei eurer Rückkehr ein Glas Wein trinken im Freihof Lufingen ? oder so…
      Geniesst eure restliche Deutschland-Tour und seid herzlich gegrüsst ! Rosa

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