Das muschelförmige Amphitheater von Epidauros mit der sagenhaften Akustik

Im 7. Jahrhundert vor Christus wurde hier ein Tempel für Apollon gebaut. Etwas später trat Asklepios an die Seite seines mythologischen Göttervaters: Asklepios, Gott der Heilung. Die Epidauren verstanden es, ihre Gemeinde als Geburtsort von Asklepios zu preisen, was neben den Pilgern nun auch Heilungssuchende nach Epidauros lockte, wo Bäderkuren und ganzheitliche Therapien angeboten wurden.
Hier stand das Hostel für die Kurgäste und Pilger. 2500 Jahre später sind zwar nur noch wenig Spuren davon zu sehen – aber immerhin SIND noch welche zu sehen – die haben damals gut gebaut).
Die Griechen verstanden sich schon früh aufs Heilen – und auf das Verhindern von Epidemien (!): Das Hostel bestand aus mehreren, jeweils um einen Innenhof gruppierten Häuser-Rechtecken, so dass ansteckende Kranke gänzlich von den anderen getrennt untergebracht werden konnten.
Das am besten erhaltene Bauwerk von Epidauros ist das in den Hang gebaute Theater mit traumhaftem Blick auf die weite Berglandschaft der Argolis.
Die halbkreisförmige Zuschauertribüne bot 14’000 Zuschauern Platz, denn die ganzheitliche Therapie schloss auch Unterhaltung mit ein. Auch heute noch werden dort alljährlich Sommer-Festspiele aufgeführt – ausser im Jahr 2020, versteht sich..
Beim Theater waren gerade mal ein englisches Paar und ich vor Ort; es ist inzwischen ja auch wirklich viel zu heiss für Besichtigungen von in der Sonne brütenden Steinhaufen (‚Mad dogs and English men, walking in the midday sun’)..
Aber wir wissen nun, dass es stimmt, was man sich über die Akustik des Theaters erzählt!
Ich habe von ganz oben dem Engländer, der eben auf der Bühne angekommen war, zugerufen, er solle doch bitte etwas singen, und schon kam ein ebenso grottenfalsch gejohltes wie begeistertes «Obladi, oblada, life goes on, hey, lalalala life goes on» von unten. Sehr klassisch ! 😊
Dann folgte der Münzentest: er liess eine Münze auf eine kleine, fix montierte Metallplatte im Zentrum der Bühne fallen. Jawohl: das «Pling» war auch ganz oben laut und deutlich zu hören. Exzellente Akustik, wirklich. Toll !

Apropos: ich dachte bis heute, dass sich Akkustik mit zwei ‘k’ schreibt.
Da es sich aber vom griechischen akoustikós ableitet, ist das falsch. Es schreibt sich Akustik und ist nicht mit den Akkus verwandt. Da hätte ich eventuell auch selber drauf kommen können..
Auf dem Camping Nicolas in Epidauros (in knapp 2 km Entfernung vom Städtchen) habe ich eine herrliche Aussicht aufs Meer.
Blick nach links und nach rechts von meinem Logenplatz aus – erfrischende Brise inklusive
Die Promenade gleich links von mir zur Taverne am Wasser hinten links
..und ein hübscher Einstieg ins inzwischen sehr angenehm warme Meer
Gestern haben diese beiden Schiffchen in unserer Bucht übernachtet. Ich vermute, dass jede Kabine hinter jedem Bullauge grösser ist als meine ganze ‘Wohnung’.
An Personal mangelt es offenbar auch nicht: sogar für das Ankerlichten heute Morgen standen drei Mann am Bug. Da bin ich aber erleichtert: die Hausfrau muss also kaum selber staubsaugen .. 😊
Heute Sonntag ist der Strand ziemlich belebt. Man merkt, dass wir hier nur gerade zwei Autostunden von Athen entfernt sind und dort strengere Abstandsregeln herrschen.
Hinten auf dem Platz sind ein paar Zelte aufgebaut worden im Schatten der dichten Bäume.
Das Jauchzen der Kinder beim Üben des Handstands unter Wasser und fröhliche Gespräche von (stundenlang) im seichten Meer stehenden Erwachsenen schallen über das Wasser. Es ist wirklich schön hier.
Reise-Augenblicke


Nea Kios – am Fischerhafen (ich sammle Häfen, wie es scheint – und dürfte inzwischen etliche Dutzend besucht haben).


Nafplio. Eine hübsche Stadt, die man unbedingt besichtigen müsste. Ich habe stattdessen unter einer Palme im Rasen gelegen und beschlossen, dass ich wohl doch nicht auf der glühenden Betonplatte beim Hafen-Stellplatz übernachten möchte.
In einer luftigen Taverne habe ich einen Gyros Pita gegessen (also den griechischen Döner Kebab), und bin dann weiter nach Drepano gefahren.
Drepano – bei 40 Grad am glühend heissen Strand – aua !
Eine himmlisch kühle Brise weht durch die edle Campingplatzbar. Aaaaahhhh !
Der Campingplatz selber liegt allerdings hinter mir zwischen den Hecken und Bäumen, und dort regt sich kaum ein Lüftchen.
Ich bin deshalb am nächsten Tag wieder aufgebrochen auf der Suche nach einem Platz direkt am Meer.

Gegend, so weit das Auge reicht. Hier gibt es noch Weite und Leere.
Immer wieder schön anzusehen: die griechischen Kirchen mit ihrer markanten Architektur. Leider sind sie oft geschlossen.

Rand-Notiz: Ein ‘Unkraut’ hier heisst Oleander ! Er säumt oft kilometerlang und in allen Farbschattierungen beide Strassenseiten, und auch in ausgetrockneten Flussbetten steht er häufig baumhoch.
Währendem wir Nordländer also unsere kleinen Büsche hegen und pflegen und im Winter in den Keller stellen, schiesst er hier aus dem trockenen Boden wie – wie Unkraut halt..
(wobei die Büsche auf Campingplätzen schon geschnitten und gegossen werden, da sie als Trennhecken dienen sollen und nicht eingehen dürfen). Dennoch: wer hätte das gedacht..
Heute ist Vollmond ! Ich vermute ja sehr, dass ihr auch gerade einen solchen habt, aber ‘meiner’ spiegelt sich im Saronischen Golf des Ägäischen Meeres. Ätsch ! 😊

Liebe Rösli, danke für dein schöner Bericht mit traumhafte Bilder! 40° wäre mir zu heiss, wir haben 28° hier…uns geht es gut, die Büsis gehen täglich auf Mäusejagd und bringen sie fleissig vor der Haustür, es waren noch nie soo viele….
Wir wünschen dir viele schöne Erlebnisse, bleibe gesund (Wein soll helfen…hihihi), liebe Grüsse aus Oberrüti! P.s. Unsere Heizung hat nach 34 Jahren das Zeitliche gesegnet!
LikeGefällt 1 Person
Liebe Henriette
Recht hast du – 40 Grad ist definitiv zu heiss!
Ich bin deshalb ans Meer geflüchtet, wo immer ein Wind weht. Und langsam halte ich ja jetzt auch nordwärts; da wird es bestimmt etwas kühler.
Was ? Eure Heizung ist nach 34 Jahren kaputt gegangen ? Das ist aber ein Garantiefall, oder ? 🤣
Nein, ernsthaft: so eine Heizung kriegt ihr nie wieder ! Wie gut, dass ihr momentan auch keine braucht !
Liebe Grüsse aus dem Süden ! 😊 Rösli
PS Yup ! Ouzo und Rosé sind hierzulande die Geheimwaffen…
LikeLike
thanks for sharing your experience, I love it ❤️❤️
LikeGefällt 1 Person
Sali Rosemarie
Herzlichen Dank und ebensolche Grüsse !😊 Rose
LikeLike
Toller Beitrag. Das Amphitheater von Epidauros mit der sagenhaften Akustik ist vor allem spannend. Vielen Dank für den Tipp. Mal schauen was es für einen Unterschied zu einem Raum mit Akustik Deckenelemente ausmacht… 🙂
LikeGefällt 1 Person
DAS würde mich ebenfalls interessieren ! 😊
LikeLike