
Im Januar 1945 fiel Nürnberg in Schutt und Asche.
Beinahe unbeschädigt blieben allerdings das Gerichtsgebäude und das Gefängnis, und so wurde die Stadt zum geeignetsten Ort für die juristische Aufarbeitung der NS-Zeit; hier fanden die in die Geschichte eingegangenen ‘Nürnberger Prozesse’ ab November 1945 statt.

Eine reiche Vogelwelt bevölkert den ‘Dutzendteich’
Das hier sind Kanadagänse mit den langen schwarzen Hälsen, die auch hier überwintern
Der Knaus Campingplatz liegt gleich neben dem Grossen und Kleinen Dutzendteich, einem grossen Naherholungsgebiet.
Dort befindet sich auch das Reichsparteitagsgelände, wo Hitlers Propagandaspektakel, die Parteitage der NSDAP, stattfanden. Dort wurden weltverändernde Gesetze verabschiedet und Monumentalbauten von Albert Speer entworfen, die noch heute an den Grössenwahn der Machthaber dieser Zeit erinnern.

Die ‘Grosse Strasse’. Was hätte sie für eine prächtige Paradenstrasse abgegeben ! Die Granitplatten haben eine Seitenlänge von exakt 1.20m, was das präzise Marschieren der Truppen erleichtern sollte.
Bei Grossanlässen wie dem eben stattfindenden Frühlings-Volksfest wird die Paradestrasse zum Rummelplatz – und zu einem riesigen Parkplatz für die Riesenradfahrer und Schiessbuden-Schützen.
Diese ‘Grosse Strasse’ sollte die zentrale Achse und Paradestrasse werden mit mit 60 Metern Breite und geplanten 2 Kilometern Länge. Sie wurde auf Nürnbergs Kaiserburg ausgerichtet als symbolische Verbindung zwischen den königlichen Parteitagen im Mittelalter und der neuen ‘Stadt der Reichsparteitage’. 1.5 Kilometer der Strasse sind tatsächlich vollendet worden; allein dafür wurden 60’000 Granitplatten verlegt. Als am 1. September 1939 der Krieg ausbrach, wurden die Arbeiten unterbrochen, und nach dem Krieg gab es keinen Anlass mehr für Fest-Paraden. Stattdessen landeten dort amerikanische Flugzeuge, denn das Reichsparteigelände lag nun auf ihrem Gebiet, und sie waren deshalb verantwortlich für das Organisieren der Nürnberger Prozesse.
An den Dutzendteichen sollte auch das weltgrösste Stadion gebaut werden für 400’000 Zuschauer; dazu wurden im Vorfeld einige riesige Holztribünen im Massstab 1:1 gebaut in der Nähe, um die Sicht bei solchen Grössenverhältnissen zu testen. Die Arena war allerdings bei Kriegsbeginn erst beim Erdaushub angekommen und wurde nie gebaut.

Übrig geblieben ist die unvollendete Kongresshalle. Sie wäre bei Vollendung doppelt so hoch geworden und ist dem römischen Kolosseum nachempfunden. Gleichzeitig ist sie das grösste noch erhaltene Zeugnis nationalsozialistischer Herrschaftsarchitektur. Darin findet man das ‘Dokumentationszentrum’, ein grosses Museum mit Ausstellung – und vor allem Lagerräume, unter anderem jene der Nürnberger Symphonie.
Die Stadt selber, von der so wenig übrig geblieben war, wurde wieder aufgebaut in einer behutsamen Mischung aus Alt und Neu, wobei bedeutende Bauten wie die Kaiserburg, Kirchen oder das Rathaus in ihrer alten Gestalt auferstanden. Auch die einstigen Grundrisse und Strassenzüge der Stadt wurden beibehalten. Und so ist Nürnbergs Altstadt, anders als andere deutsche Städte, welche zu schnell und ohne Rücksicht auf ihre historischen Gebäude neu gebaut wurden, die wirkliche Renaissance gelungen.

Grosszügige Fussgängerzonen und die St. Lorenzkirche im Hintergrund, links daneben der Nassauer Wohnturm. Auch er wurde nach 1945 originalgetreu wieder dort aufgebaut, wo das ‘einzige erhaltene romanische Turmhaus’ schon im 13. Jahrhundert gestanden hatte.

Kann mir mal jemand das Prinzip eines ‘geraden Fotos’ erklären ? Meine Fotos hängen gerne etwas durch, dabei habe ich mich in diesem Fall an die senkrechten Linien der Häuser rechts gehalten – war wohl nicht ganz richtig, oder ? 😊

Schöner Brunnen. Das ist er nicht nur, er heisst auch so und steht am Hauptmarkt von Nürnberg vor der Frauenkirche.
Das Sandstein-Original wurde im Jahr 1396 vollendet und fiel im Laufe der Zeit der Witterung zum Opfer. Diese Version stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert und wurde 2016 zum letzten Mal renoviert.
Auf diesem Platz findet auch der bekannte Christkindlesmarkt statt – er wird jeweils vom Balkon der Frauenkirche aus eröffnet.

Die Kaiserburg, von der ‘Gaststube Hexenhäusla’ aus gesehen
Im ‘Hexenhäuslä mit historischen Biergarten’ habe ich ein Glas feinen Weisswein getrunken (ich krieg das nicht hin mit dem Bier), ehe ich auf die Kaiserburg geklettert bin – zusammen mit ein paar hundert weiteren Karfreitags-Spaziergängern..



Ich wusste nicht, dass es «Schokoladen-Sommeliers» gibt, da ich den Begriff ‘Sommelier’ automatisch mit Wein in Verbindung gebracht hatte (dort kommt er ja auch her). Nun habe ich gelesen, dass der Titel ‘Sommelier’ auch dann verliehen wird, wenn sich jemand auf eine andere Lebensmittelgruppe spezialisiert. Es gibt deshalb auch Sommeliers für Bier, Kaffee, Tee, Brot, Käse oder Fleisch. Und sogar für Wasser ! Sowas aber auch…
Leider war der Laden geschlossen am Karfreitag, sonst wüsste ich inzwischen, wie man eine Schokolade-Sommelière wird – was für ein Traumberuf !
Episödchen ‚Nachbarn‘...
Neben mir stand eine vierköpfige französiche Familie in einem dieser kleinen, niedrigen Wohnwagen, die auch mit ausgefahrenem Dach nicht hoch genug sind, dass man aufrecht darin stehen könnte. Die ‘Kinder’ von etwa 15 und 17 Jahren durften nichts tun, denn Papa hatte alles im Griff. Und wie !
Fünf Minuten nach dem Essen standen die Klappstühle gefaltet am Tisch und alles wurde sehr präzise zugedeckt mit einer Plastikhaube; der Grill wurde sauber gefegt, auseinander geschraubt und im PKW versorgt – und Maman ging zum Abwaschen. Am nächsten Morgen das umgekehrte Manöver: Plastikhaube sauber falten und im PKW verstauen für eine halbe Stunde Frühstück, Mittags Grill zusammenschrauben und aufstellen…. Das ging drei Tage lang so.
Ich habe dazu natürlich nur diskret (und spöttisch) gelächelt – und am Samstag eine Stunde lang Staub gewischt, Bücher frisch gestapelt, den Boden feucht aufgenommen und generell Unruhe verbreitet auf meinen zehn Quadratmetern. Man soll den Effekt von vorgeführter Perfektion (auch wenn sie noch so übertrieben und pedantisch wirkt) nie unterschätzen.

Es gibt, wie gesagt, viele verschiedene Wasservögel am Dutzendteich..
Episödchen ‚Übermut’…
Ausserdem wurde ich heute von einer meiner Selbstüberschätzungen geheilt für eine Weile. Ich kann ja wahnsinnig gut velofahren, da ich das jahrelang geübt hatte auf dem Schulweg. Auf dem Weg in die Stadt fuhr ich heute mit meinem Abfallsäckchen in der Hand eine schwungvolle Kurve auf dem Platz mit den Containern und warf es im Vorbeifahren in denselben. Getroffen ! Zirkusreif ! dachte ich noch triumphierend, als ich – zack ! – auf dem Kies ausrutschte und samt Velo im Staub landete. Wie schmerzhaft! Und vor allem: wie peinlich !
Ich musste zurück zum Auto und mehrere Pflaster auf der blutenden Hand verteilen und meine Hosen abbürsten, und der Bluterguss auf meinem Knie dürfte morgen schon ziemlich ausgeprägt sein. Also gut, das mit dem Schulweg ist schon ein paar Jahre her. Ziemlich genau fünfzig, um genau zu sein.. Mamma mia, wie die Zeit vergeht !😊

HUiii da häsch aber Glück gha mitm Velo! Hei nomal, so bini au umgfloge damals bim Camino de la muerte und ha dänkt was die chönd chani au und fräse auch mal echli und nüme so vorsichtig langsam und zack 1 Minute später umgfloge… da hani ä Radiuskopf fraktur (oder sowas…) gha.
Also das mit de Bilder… nennt sich Perspektive und im Weitwinkelbereich verzerrt sich das. Handys haben tolle Weitwinkelkameras, da kannst Du nix machen, ist so. Versuche es mal mit den Linien in der Mitte vom Bild, dann ist es nach links und rechts etwas anders verteilt.
Bi gspann wo dure es wiiters gaht in Richtung Norde,
Grüessli, Jeannine
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Aha ! Das mit de Bildmitti isch e gueti Idee, danke vielmal ! 😃
Es rägnet grad in Hamburg, drum isch Läsetag agseit.. 😊 I hoff, hebsches echli wärmer und trockener.. 🍀 Cheerio !🧡
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