
Ehe wir Catania verliessen, mussten wir unbedingt noch auf den Mercato dort.
Jeden Morgen findet ein Fisch- und Fleischmarkt statt, der sich in alle Gassen ergiesst und irgendwo zum Früchte- und Gemüsemarkt wird, ehe er zu einem Kleider-, Stoff- und Allerlei-Markt mutiert. Was für ein Gewusel und Anpreisungsgeschrei, was für ein Duft- und Farbenrausch.

Die Riesenzitrone in Jeannines Hand ist ein Cedro.
Offenbar handelt es sich dabei um ‘Zitronat-Zitronen’. Cedri bestehen aus viel festem Fleisch unter der dünnen gelben Schale und einem kleinen Fruchtkern. Man isst sie als Salat, zusammen mit ebenfalls in Stücke geschnittenen süssen Orangenschnitzen. Das Ganze wird mit Salz und Pfeffer gewürzt und mit viel Olivenöl begossen – frisches Brot dazu – fertig ! Insalata di Cedri à la Jeannine. Wir waren positiv überrascht vom Resultat – das hat richtig gut geschmeckt !

Als wir uns in Catania vom lebhaften Campingplatz verabschiedeten, wo man problemlos einen ganzen Tag verplaudern kann mit netten Nachbarn, die spontan vorbeischauen, war das wie auswandern. Und als wir nach gerade einmal 85 Kilometern in Valguarnera Caropepe auf der Azienda Agrituristica Paparanza ankamen, umfing uns diese friedliche Ruhe, die man nie findet in einer Stadt.
Wir waren die einzigen Gäste auf dem Platz, sanken draussen in unsere Stühle und tranken auf das Leben. Und weit hinten kann man gerade noch den Ätna erkennen im Abenddunst.
Als es draussen kühl wurde, bereiteten wir uns in Jeannines gemütlichen Bungalow, der noch nach neuem Holz riecht, Rindsfiletsteaks mit Ratatouille und Spätzli zu. Und weil es gar so friedlich war hier oben, blieben wir zwei Nächte lang.

Jeannine verguckte sich auf der Stelle in diesen Welpen, der wie ein Teddybär durch die Gegend tapst. Die Katzen gehören ebenfalls dem Bauern Filippo – der Angestellte Cristofero füttert sie alle pünktlich jeden Morgen und Abend.
‘Agriturismo’ ist es dann, wenn ein Bauer auf seinem Hof Campingplätze anbietet. Manche verkaufen auch ihre Produkte vor Ort, und meistens sind solche Plätze draussen im Grünen, was wohl in der Natur der Sache liegt.. 😊 Filippo hat Hunderte von Mandel- und Olivenbäumen, und bis das Camping-Geschäft wieder läuft im Sommer, pflegt er seine Bäume und verdient etwas dazu als Bauarbeiter.

Eigentlich wollten wir von hier aus (grüner Punkt) nordwärts reisen, um vom Lido di Milazzo aus die Liparischen Inseln zu besuchen. Es scheinen aber noch keine Schiffe zu verkehren um diese Jahreszeit, also entschieden wir uns um und hielten stattdessen südwärts (ich kenne diese Seite von Sizilien viel besser, als ich eigentlich geplant hatte..).
Wir stellten überrascht fest, dass es im Landesinneren sehr viel schöner ist als an der Küste. Abfall gibt’s zwar auch hier entlang der Strassen, aber ebenso gepflegte Olivenhaine und Orangenplantagen, Ziegenherden zwischen schmucken Natursteinmauern, lange Rebenreihen an sanften Hügeln und grüne Wiesen überall dazwischen.

Wir waren gerade einmal 35 Kilometer weit gefahren, als uns einfiel, dass Nicole (die junge Dame in Catania, die einen Job sucht in Italien), vom schönen Agriturismo Gigliotto gesprochen hatte, und schon standen wir davor – und wollten uns die Sache ‘kurz ansehen’.
Als wir eine Nacht später wieder auscheckten, hatten wir eine umfassende Hofführung inklusive Weinkeller verpasst bekommen, zu Mittag und zu Abend gegessen im schönen Restaurant, so ziemlich die ganze Familie und ihre Angestellten kennengelernt und Wein und Olivenöl gekauft…

Vom Hang gegenüber sieht das Anwesen ‘Gigliotto’ so aus.

Wir stehen hier mitten im Kakteen-Feld. Sobald es wärmer ist, wird dies ein einziges Blütenmeer sein. ‘Ficchi d’India’ heissen die Früchte, die hier entstehen. Das Fruchtfleisch dieser ‘Indischen Feigen’ ist saftig und süss-fruchtig, aber für meinen Geschmack sind die Samen im Fleisch zu hart. Aus dem Smoothie-Maker kann ich mir das Ganze aber gut vorstellen.
Der Degustations- und Verkaufsraum von Gigliotto kann sich sehen lassen.

Hier und auf der Terrasse werden gerne Hochzeiten gefeiert. Wir begnügten uns mit einem ‘kleinen’ Antipasti-Plättchen mit viel selbst gebackenem Brot, gefolgt von Penne am feinen Sugo, beides begleitet von Hausweinen.

Die heutige Aussicht aus meiner Wohnung macht ebenfalls Freude… 😊

Und zu guter Letzt vor der Abreise: das Gruppen-Selfie mit dem Kellner Chris und dem Koch Roberto (rechts).
Ragusa – Noto – Siracusa
Nun aber hopp – langsam drängt die Zeit, denn in vier Tagen läuft Jeannines Ferienzeit ab, und Bari ist immer noch etliche Hundert Kilometer von hier entfernt, und von dort aus fliegt Jeannine ab in ein paar Tagen !
Ragusa en passant (kleiner Foto-Stopp)

Die Stadt hat ca. 80’000 Einwohner und liegt durch ein tiefes Tal getrennt auf zwei Hügeln. Wir haben eine schöne Ecke gefunden für unsere Fotos, und bei der Gelegenheit haben wir die sizilianische Tradition übernommen, unser Auto dort zu parkieren, wo wir halten wollten. Ganz ehrlich ? Das hat schon was ! 😊
Die Geschichte der Stadt kann bis ins 2. Jahrtausend vor Christus zurückverfolgt werden. Auch Ragusa wurde im Jahr 1693 durch das grosse Erdbeben zerstört, das die ganze Region in Mitleidenschaft gezogen hat, um danach im barocken Stil wieder aufgebaut zu werden. Auch sie gehört nun zum Unesco-Welterbe.
Noto – die kleine barocke Perle

Nun ja, relativ klein – 25’000 Einwohner hat sie schon, die Stadt. Der Besuch hier ist ein Muss für Architektur-Liebhaber. Wir haben die Ansichten genossen – und Kuchen und Cappuccino im Strassencaffè..
Wir haben gelernt, dass diese barocken Gebäude hauptsächlich aus Kalkstein gebaut sind und deshalb im Abendlicht golden-rosig schimmern.

Die Kathedrale von Noto
(in Italien ist den Kathedralen schlicht nicht zu entkommen. Immerhin sind es meistens prachtvolle Bauwerke).
Ausserdem haben wir gelernt, dass der Sizilianische Baustil einerseits die typischen Bögen und Verschnörkelungen des Barockstils aufweist, zusätzlich aber oft Putten und anderen auffälligen Schmuck einsetzt.
Apropos Putten: die dicken, fröhlichen und meist nackten Engelchen sind nach dem Wort ‘Putte’/Knäblein benannt. Das Wort lässt sich bis zum italienischen Wort ‘Putto’ zurückführen bzw zum lateinischen ‘Putillus’. Diese kindlichen Engel gab es schon in der Antike als Liebesgötter; sie wurden erst später in die christliche Kunst integriert.

Man sieht gut, wie üppig hier verziert wurde – links das Theater in Noto, rechts ein Häuserbalkon. Meine ‘Putten-Fotos’ sind leider momentan unauffindbar – mit den Bildern kämpfe ich sowieso regelmässig – und gewinne längst nicht immer.. 😊

Auch in Noto: die Männer treffen sich in allen italienischen Städten auf allen Plätzen in ‘Rudeln’ – hier bei den neuesten Todesanzeigen und Danksagungen
(die Frauen sitzen inzwischen zusammen in einer Caffeteria..)
Inzwischen war es am Eindunkeln, und wir hatten es eilig, einen Standplatz für die Nacht zu bekommen. Fündig wurden wir bei einem Agriturismo ausserhalb der Stadt, wo die Töpferin Renata ihr Atelier geich neben dem WoMo-Standplatz eingerichtet hat – ihr Mann Giovanni ist der Bauer und der eigentliche Betreuer des Campingplatzes. Für eine Nacht war es ok dort dank Jeannines Bungalow – eine Dusche oder ein WC wurden mir nämlich nicht angeboten – aber länger würden wir dort nicht bleiben wollen, obwohl das Geschirr im Bungalow offensichtlich handgemacht und handbemalt war.

Ficchi d’India (Blüte und junge Früchte) auf dem Agriturismo Terrauzza in Cassabile (bei Renata, der Töpferin) – rechts mein Ausblick in den Garten – hier oben war es hübsch – es waren die Plätze beim Meer und das ‘Plumpsklo’ dort, die es uns nicht sonderlich angetan hatten..
Syrakus
In der Antike war Syrakus über mehrere Jahrhunderte die grösste und mächtigste der griechischen Städte Siziliens und zugleich dessen kulturelles Zentrum.
Der Kern der Altstadt ist auf der 40 ha grossen Insel Ortigia (auch Ortygia) zu finden, und wir hatten Glück und fanden einen (offiziellen !) Parkplatz, ehe wir uns in die Gässchen aufmachten.

Auch hier könnte man sich gut ein paar Tage verweilen, bis man den Dom, das Castello Maniace oder die vielen griechischen und römischen Zeitzeugen besichtigt hat. Wir beschlossen, stattdessen in die Stimmung der Altstadt einzutauchen. Wir sahen uns die Auslagen der kleinen Läden an, erfreuten uns an Details und genossen die Beschaulichkeit.


In der Fussgängerzone von Syrakus kamen wir an diesem Brockenhaus vorbei, das draussen mehrere verschiedene alte Tische und Stühle aufgestellt hat. Im Fenster sitzen Puppen, und im Hintergrund sieht man üppig drapierte Tücher auf Tischen. Ach du meine Güte: das ist ja ein Restaurant ! Das wollten wir sehen.

Drinnen war es wie draussen: lauter verschiedene Gläser auf den Tischen, überall Dekogegenstände, die eigentlich nicht zusammenpassen, Mimosen in bunten Vasen auf alten Spitzentischtüchern über gerafften Tischabdeckungen. Der Wirt erinnert einen an den jüngeren ‘Obdachlosen-Pfarrer Sieber’ mit seinem Bart, Hut und Schal, und seine Frau, die nicht mehr allzu viele Zähne hat, kocht in der dunklen, kleinen Küche.
Und siehe da: man servierte uns frische Artischocken, warmes, knuspriges Brot, eine saftige Parmigiana, Kartoffelcroquetten mit Kabissalat und einen Teller Pasta, und alles schmeckte vorzüglich ! Essen im Brockenhaus – eine ganz neue Erfahrung. Herrlich !
Taormina muss man gesehen haben ! Sagt man.

Wir haben es gesehen, und ja, es war hübsch. Wie Touristenstädtchen halt sind, voller Souvenirläden, Cafés und Bars – und reinlicher anzusehen als andere Orte. Aber die Ansichtskartenbilder, die man davon sieht, sind schon sehr ‘verfeinert’. Da wird alles ausgeblendet, was nicht so gut passt. Zum Beispiel Strassen, Geleise, hässliche Wohnblocks, armdicke Elektrokabelbündel und dergleichen.
Wir fuhren frech ins Dorf hinauf und hätten auch beinahe einen Parkplatz gekriegt, aber leider hätten wir nicht aussteigen können – und unsere Platznachbarn nicht mehr einsteigen. Also traten wir den Rückzug an, um vorschriftsmässig mit der Seilbahn hochzufahren. Als wir das geschafft hatten, war es später Nachmittag geworden, und der eben noch volle Parkplatz beinahe leer. Das hat mich natürlich völlig kalt gelassen – auch dann, als ich erfuhr, dass beim ersten Versuch der Park mit dem griechischen Tempel – also der andere traditionelle Foto-Vordergrund, noch offen gewesen wäre.. (öh: merde !).

Das hier ist mein bestes marketing-gerechte Bild

in ‘richtig’ sieht es nämlich eher so aus..

Links am Häuschen ist die Türe zu Jeannines Bungalow. Hinten an meinem Wagen hängt die leicht feuchte Wäsche, die in der Nacht trocknen sollte und stattdessen tropfnass zurückgelassen wurde vom nächtlichen Gewitter. Erst am Morgen fiel mir ein, dass ich den Velosattel hätte zudecken sollen. Er ist aus dem Material, das nicht nur die Form aufnimmt, die ihn belastet, sondern auch jeden Tropfen Regenwasser, den er kriegen kann (er kann ziemlich viel)..
So ein schwarzer Strand hat überraschenderweise auch seinen Reiz, dabei wollte ich deswegen nie nach Lanzarote.
Zurück aufs Festland Italiens
Noch zwei Tage bis zu Jeannines Abflug ab Bari.
Höchste Zeit, den Weg Richtung Bari unter die Räder zu nehmen ! Es waren zwar ‘bloss gut 500 km’ bis Alberobello, unserem letzten Ziel vor dem Flughafen, aber bei den Strassen hier ist man nicht sehr zügig unterwegs ausser auf der Autobahn.

Fähre Messina – Villa San Giovanni. Was so simpel tönt, war es nicht wirklich: wir haben praktisch den ganzen Hafen besichtigt, ehe wir unsere Fähre fanden. Aber am Ende hat es ja geklappt, und die 20 Minuten Überfahrt waren sehr kurzweilig – und sehr windig.

Nach einigen Kilometern hügelan fuhren wir plötzlich in dichtem Schneegestöber und waren froh, nicht die Bilderbuchroute durch den Nationalpark hier gewählt zu haben, der hoch über die Berge führt. Wir beschlossen, den nächsten Campingplatz anzusteuern. Etliche Kilometer abseits der Route nach Alberobello standen wir vor dem Camping Internazionale, der laut und deutlich ‘aperto’ war und hell erleuchtet – und so vergittert und menschenleer, dass es halt doch ‘chiuso’ hätte heissen sollen.
Es war Nacht geworden, und wir begannen, per Telefon eine Unterkunft zu suchen. Samstag Abend, und viele der Anbieter hatten keine Lust, heute noch Aufwand zu betreiben für zwei einzelne Gäste. Manchmal gab’s ein Zimmer, aber keinen Autostellplatz – oder umgekehrt. Und einige Male hörten wir auch offensichtlich faule Ausreden, zum Beispiel, dass der Platz geschlossen habe wegen zu starkem Wind.. Wir wurden auch telefonisch davor gewarnt, dass es in Alberobello geschneit habe und konnten uns schlicht nicht vorstellen, dass da plötzlich 20 cm Schnee liegen sollen. Also sagten wir dem Agriturismo Perrini in Alberobello zu, der uns einen Bungalow anbot. Da es so ziemlich das einzige Angebot war, blieb die Wahl einfach..

Was waren wir froh, als wir beim Abendessen sassen und unser kleiner Heizwürfel aus dem Auto um die Wette heizte mit den Heizkörpern im Bungalow.
Und nein, Schnee gab es da keinen mehr.
Auf dem Hof sahen wir auch unser erstes Trullo, einen typischen Rundbau aus Kalkstein aus dem 17. Jahrhundert. Der Hof hat mehrere davon integriert in die neueren Bauten. Mein Auto steht vor unserem Bungalow.
Trulli-Städtchen Alberobello

Wenn an einem 24. Februar so viele Leute durch die Strassen spazieren – wie sieht es hier wohl im Sommer aus? Wahrscheinlich sind auf dem grossen Parkplatz unten im Dorf kürzlich ein paar Reisecars vorgefahren. Als wir das Städtchen nämlich gegen Abend verliessen, waren die Gässchen beinahe menschenleer.
Dies ist ein rein touristischer Ort geworden und hat viel von seinem ursprünglichen Charme eingebüsst. Süss waren sie trotzdem, die Trulli mit ihren konischen Zipfelmützen-Dächern und den darauf gemalten Glückssymbolen. Natürlich sind auch hier die Gassen voller Souvenirläden und überteuerten Restaurants, aber es gibt auch versteckte Trullihäuser-Gruppen, die selten Touristen sehen.

Man weiss nicht genau, wann diese Bauten ihren Ursprung hatten. Eine nicht belegte Geschichte besagt, dass im 17. Jahrhundert, als die Machtinhaber ihren Reichtum durch hohe Steuern zu mehren suchten und auf jedes neu gebaute Haus überrissene Abgaben erhoben, der clevere Graf Giangirolamo die brillante Idee hatte, ‘abbaubare’ Häuser zu bauen und vorschrieb, dass in der Region ausschliesslich Trulli zu bauen wären. Bevor dann der Steuereintreiber kam, nahm man rasch ein paar Stein-Reihen vom Dach ab, und dann war es ja kein Haus mehr, oder ?!
Der alte Bauer, unser Gastgeber auf dem Hof hier, ist da entschieden anderer Meinung. Er sagte, im 16. und 17. Jahrhundert hätten die meisten Familien nichts gehabt ausser vielen Kindern und wenig zu essen – und das Feld voller Steine. Hier demonstriert er uns gerade, wie man die flachen Steingebilde aus der Erde hebeln konnte.
So sahen Trulli ursprünglich aus: dieses Trullo rechts auf seinem Hof ist gänzlich ohne Werkzeug gebaut – und nicht wie die neueren Trulli verputzt und gestrichen – worden.
Jedenfalls, meinte er, was lag näher, als aus dem grosszügig herumliegenden Material Häuschen zu bauen zum Schutz vor Hitze, Sturm und Regen, ohne dass dafür Hebevorrichtungen und viel Werkzeug benötigt wurden ? Die ältesten Trulli sind fast ohne Hilfsmittel gebaut worden: unten eine Trockensteinmauer’ in Rundform, darüber ein konisch aufgebautes Steindach, und alles liess sich gut mit blossen Füssen begehen beim gesamten Aufbau.
In der Mitte des Rundbaus gab es eine offene Feuerstelle, und die ganze Familie samt ihren mageren Ziegen wohnte darin. Im Sommer war es angenehm kühl, und im Winter wurde es nie warm wegen den Rauchabzug-Öffnungen im Dach, und das Romantisieren der Häuschen sei überhaupt nicht angebracht. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Bauer recht hat. Hübsch waren sie trotzdem.. 😊

Diesem Signore gehört das Trullo, welches inzwischen nur noch von seinen zwei Katzen bewohnt wird. Er selber ist in einen Wohnblock in der Nähe gezogen, wo es Licht und laufendes Wasser gibt, aber mit den Besichtigungen hier verdient er sein Brot. Er hat uns sofort eine abgegriffene Visitenkarte von Irma Dütsch hervorgekramt, mit der er jeweils bei Schweizern prahlt. Für Deutsche gibt es andere Visitenkarten, und ein paar französische hat er auch auf Lager. Alle sind ziemlich antik…
In der Schale auf dem Tisch liegt (s)ein einsamer 10-Euro-Schein. Er hat wohl bemerkt, dass er besser verdient, wenn der Beitrag ‘freiwillg’ ist. Von uns hat er jedenfalls prompt fünf gekriegt, dabei hätten wir niemals 2.5 Euro bezahlt als vorgegebenen Eintrittspreis… 😊

In diesem Trulli-Restaurant mit Holzpellet-Ofen haben wir ein wunderbares – und natürlich viel zu teures – kleines Mittagessen gegessen bei einer weiteren ‘Kräutertante’, die morgens zuerst auf Blatt- und Blütensuche geht, ehe sie ihr Mittagsmenü kreiert. Jeder der grünen Borretsch-Schlieren um die Parmigiana herum schlug mit mindestens 3 Euro zu Buche, und die Ravioli (mit Algenpulver dekoriert!) kosteten nochmals etwa 2.5 Euro das Stück… Sei’s drum… 😊

Zum Abschluss unserer Reise wurde uns ein feuriger Abendhimmel geboten, den die Kamera (oder ich) ein biiissschen verwackelt haben. Ich vermute ja sehr, dass es die Kamera war.
Den kleinen Flughafen Bari fanden wir problemlos am nächsten Morgen und innert kürzerer Zeit als geplant. Wir haben uns deshalb noch einen gemütlichen Cappuccino mit Croissant gegönnt.

Die ‘Reise mit Jeannine’ hat effektiv zwölf Tage gedauert und war dennoch ganz eigentlich zu kurz, wenn man in die Tage driften möchte. Schön war sie aber auf jeden Fall, und ich habe jeden Tag genossen. Deine Gesellschaft hat viel Spass gemacht – ganz herzlichen Dank, Jeannine !

Du bist zu einem super guten Kenner für Auswanderer heran gewachsen und kannst das ganze noch unterhaltsam kommentieren, ich freu mich jedesmal auf einen neuen Bericht von Dir, danke und heb Sorg
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Sali Rosemarie
Herzlichen Dank für die Blumen. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Art zu reisen auch etwas für dich sein könnte !
Wir sind beide nicht allzu scheu (ähem..) und können notfalls improvisieren…
In diesem Sinn: wer weiss ? Heb dir au Sorg – ich wünsche dir einen richtig guten Tag !
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Sali Rose , mir gefällt deine klassische weisse italienische spitzentischdecke😉 ich gönne mir Moment den sizilianischen Luxus, monatlich frischeOrangen direkt geliefert zu bekommen,😋 Artischocken, Zitronen, etc, einfach alles was das wunderbare Land gerade hergibt. Geniess deine kulinarischen Höhenflüge👏🏻😄😘
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Liebi Rose
Danke für dä tolli Rückblick vo eusere gmeinsame Ziit unterwegs. Wunderbar und treffend gschriebe. Es hät ganz viel Spass gmacht, isch choge gmüetlich gsi ohni grossi Plän unterwegs zsi und Dini Gsellschaft hani au sehr gnosse.
Wiiiterhin guet Reis-Läbe-Driftä :o)
Jeannine
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