Mein Beitrag kommt etwas verspätet, weil ich zum ersten Mal seit meiner Abreise im Dezember während etlicher Tage überhaupt keine Internet-Verbindung hatte, da wir uns öfter einmal auf Campingplätzen in der ‘Pampa’ befanden. Eigentlich eher im Sumpf – es gibt hier weite Flächen von ‘nassen’ und mit Sumpfgras bewachsenen Feldern, auf denen grosse Herden von Rindern mit cremefarbenem Fell bis zum Bauch in den Binsen stehen.
Meine Freundin Susy ist bei strömendem Regen in Bordeaux gelandet. Zum Glück bin ich frühzeitig losgefahren, denn ich benötigte 50 Minuten für die 12-Minuten-Strecke zm Flughafen. Auch hier gerät der Verkehr morgens und abends arg ins Stocken; dies als kleiner Trost für alle, die routinemässig per Stop-and-Go an die Arbeit fahren..
Wir hatten Glück: bald schien wieder die Sonne, und wir sind durch die Einkaufstrassen von Bordeaux gebummelt, haben die Garonne besichtigt, uns ein Glas Weisswein genehmigt und wären beinahe im berühmten ‘L’Entrecôte’ zum Dîner eingekehrt, wenn das Restaurant nicht erst um 19 Uhr öffnen würde, wir aber bereits um 18 Uhr einen Mordshunger hatten nach dem Apéro.. Das Entrecôte gab es deshalb im Restaurant ‘Le Carré auf dem Campingplatz, und auch der Wein dazu war richtig gut !

Bordeaux – Palace de La Justice und Mirroir d’Eau (schöne Trams haben sie hier auch)
Am nächsten Tag gab es zuerst einmal Frühstück au Lac (Camping Bordeaux), dann haben wir uns St-Émilion gewidmet.

Saint-Émilion ist ein Bijoux von einem Dorf auf einem Hügel. Es gibt dort jede Menge schöne Degustations-Keller, Handwerkerläden und eine aus dem Stein gehauene Kirche aus dem 11. Jahrhundert.

Saint-Emilion im (äxgüsi, leicht schrägen…) Bild

Übrigens: auf dem Greenwich-Nullmeridian ist man zwischen dem Nordpol und dem Äquator exakt auf der halben Strecke angekommen, wenn man sich in Saint-Émilion befindet.
Um nach La Rochelle zu gelangen, nimmt man die Fähre von Le Verdon nach Royan, eine gemütliche Fahrt von 20 Minuten. Damit habe ich nun auch mein Fähren-Début hinter mir – klappt ! 😊

La Rochelle ist eine schöne Stadt mit einer 1000jährigen Geschichte, trutzigen Türmen an der Einfahrt zum Alten Hafen einen U-Boot-Bunker und -Hafen, den die Deutschen 1941 klammheimlich gebaut hatten. Decken von 7 Metern Dicke schützten die U-Boot-Kommandanten vor den Bomben der Alliierten. Dieses Bauwerk wurde 1945 intakt übergeben anlässlich der deutschen Kapitulation und noch lange benutzt von den Franzosen.


Dieser Bunker diente übrigens als Kulisse für die Filme „Das Boot“ und „Indiana Jones“, Jäger des verlorenen Schatzes“.
Übernachtet haben wir in Soulac-sur-Mer, wo sich der Neuling Antoine an der Reception abmühte, den Schlüssel für Susys Bungalow zu finden, dann den Schlüssel für den Bettwäscheraum und schliesslich den Weg zum Bungalow selber – und arg ins Schwitzen geriet beim Unterfangen.
Schliesslich klappte es dann doch, und wir genossen unser Abendessen auf Susys Terrasse. Als kleinen Verdauungsspaziergang wollten wir uns den Strand ansehen, denn auf dem Campingplatz stehen mehrere ‘Plage’-Richtungsschilder. Nach einem längeren Marsch durch Wald und Heide mussten wir allerdings aufgeben, da es dunkel wurde und der Strand noch weit und breit nicht zu sehen war.
Beim Abreisen sahen wir uns die Sache mit dem Auto an: auf den Schildern am Platz müsste es heissen:
Plage, 3km. Das ist kein kleiner Verdauungsspaziergang, oder ? Eben !

Susys Residenz mit Terrasse – schick, nicht ?!
Wir sind inzwischen schon einiges weitergekommen – aber davon nächstes Mal…😊

HURRA! Ein Blogeintrag!
Weisst Du, wir armen Arbeitstätigen freuen uns immer sooo auf ein Fensterchen in Deine reisende Welt, da fühlen sich zwei Wochen plötzlich schaurig lang an 🙂
Aber hübsch sieht sie aus, eure internetfreie Zone!
„Plage, 3km“ – und dann eine Trottinettvermietung daneben! DAS wär’s!
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😊 Ja, ein Trottinett, das wärs ! Auf dem Platz hier kurven die Angestellten mit Elektro-Trottinetts durch die Gegend – in einem Affenzahn, wie mir scheint. Beneidenswert ! Und erst noch um einiges leichter als mein Velo…
Aber das sind auch Arbeitstätige, währenddem unsereins ja Zeit hat 😊
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