Regen, Rauch und Kunst

Am Freitag habe ich das MACA besucht – so heisst das MoMa von Alicante:
Museo de Arte Contemporáneo de Alicante.

Dass ich dort war, hatte ursprünglich weniger mit Kulturgelüsten zu tun als vielmehr mit dem Regen, der nicht aufhören wollte, nachdem er schon die halbe Nacht auf mein Schlafzimmerdach getrommelt hatte.

Ich hatte die Wahl, mir mehrere Filme anzuschauen und alle paar Stunden im feuchtkalten Niesel vor dem Abwaschhäuschen eins zu rauchen – oder die Flucht nach vorne anzutreten und etwas zu tun. Ich entschied mich für letzteres und fuhr mit dem Bus nach Alicante, um mir das Museum für zeitgenössische Kunst anzusehen – wo ich in der Folge drei sehr interessante Stunden verbrachte – und trocken wars da auch.

Das Museum war einst ein Kornspeicher mitten in der Altstadt am Fusse der Burg Santa BarbaraMACA_Museum Alicante.jpg

Es zeigt einige (eher bescheidene) Werke von internationalen Grössen wie Chagall, Max Ernst, Picasso, Miró, Dalí – und eine Zeichnung von Giacometti ! – der Hauptteil der Ausstellung gehört jedoch den spanischen Künstlern, allen voran Eusebio Sempere aus der Region Alicante, der mit seinen Schenkungen dazu beigetragen hatte, dass das Museum vor vierzig Jahren gegründet werden konnte.

Eusebio Sempere: „Las cuatro estaciones“, 1980
Sempere las cuatro estaciones xxx.jpg

Wunderschön, nicht ? Ich fand auch das unten sehr eindrücklich. Die Gussfigur enthält nichts, was nicht unbedingt nötig ist für diese Perspektive – sogar die Schuhe sind nur halb gegossen..
Rafael Canogar: „El Arresto II“, 1972:

Gussfigur El Arresto.jpg

Es stimmt schon: hinschauen lohnt sich. Es tut dem Sinn für Farben- und Formen wohl, macht nachdenklich oder glücklich, es amüsiert oder beeindruckt und ist, kurz gesagt: De Plausch ! 🙂

Als ich aus dem Museum kam, hatte es aufgehört zu regnen, und ich strich noch ein wenig durch die Altstadt.

Alicante Vinomas.JPG

Alicante Fenster.JPG

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Alicante Baobab 2.jpg

Plaza de los Luceros.JPG

2 Gedanken zu “Regen, Rauch und Kunst

  1. Die Gussfigur ist fantastisch! Aber auch der Balkon wäre absolut museumstauglich!
    Sieht wunderhübsch aus bei Dir – aber wir sind momentan auch in der Phase des Winters angekommen, in der alle Aussenbestuhlungen furchtbar exotisch und surreal erscheinen…

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    1. Ja, nicht wahr ?
      Wenn man Zeit hat, Dinge einwirken zu lassen, sind sie plötzlich ganz besonders (meistens fallen sie einem gar nicht auf, weil sie immer so sind um diese Jahreszeit – wie die ‚eingefrorenen‘ Gartenmöbel, an denen man normalerweise achtlos vorbei rennt auf dem Weg zur Arbeit..)

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