Nerja zum Zweiten und der Ruhm Frigilianas

Ich habe mich mit dem Velo aufgemacht, dem Bergdorf Frigiliana meine Aufwartung zu machen: 7 km steil den Berg hoch.
Wie gut, dass ich mit meinem e-Bike unterwegs war und das Ganze so nicht allzu sehr in Sport ausartete. Ich kam auch so noch ins Schwitzen ! Es hat sich aber gelohnt ! Ich bin ganz begeistert von den Bergen hier.

Ein alter Spanier an der Strassenseite, der sinnend in die Weite blickte, sagte mir, dass hier vor allem Avocados angepflanzt würden. Ausserdem Orangen- und Zitronenbäume und einige Oliven.   

Frigiliana ist eines der ‘Weissen Dörfer’ Spaniens
(da wären wir zur Not sogar selber daraufgekommen, nicht ? 😊)

Hier steht es geschrieben: «Erster Preis für die Verschönerung andalusischer Dörfer 1988» 
Eben: man muss prahlen, wenn man es kann ! Und danach so lange wie möglich vom einstigen Ruhm zehren.

Frigilianas Donnerstag-Markt: klein und fein – und in einer grossartigen Kulisse.

Nach meiner Markt-Runde habe ich gemütlich einen Kaffee getrunken in der Bar El Palacio mit ihrem marokkanischen Flair.

Der (englische) Barbesitzer meinte, dass über 90% der Villen auf den Hügeln rings herum Ausländern gehören. «Unser Geld nehmen sie hier gerne. Nur uns selber hätten sie lieber nicht mit inbegriffen.»

Auf dem Rückweg habe ich den Koch vom Chiringuito Mauri beim Paella-Zubereiten angetroffen.
In den Behältern hinten warten die weiteren Zutaten auf ihren Einsatz.

Im Chiringuito Mauri habe ich unabhängig voneinander zwei sehr erfreuliche Bekanntschaften gemacht, als ich jeweils allein an einem begehrten Zweiertisch in der Sonne sass: die Schweizerin Therese hatte gerade noch zwei Tage ihrer Ferien hier übrig, und die deutsche Monika besuchte ihren Mann, der ein paar Monate spanisch lernt hier im Dorf. Mit beiden verbrachte ich lustige Stunden beim Essen und Plaudern – bis uns die Haare zu sehr um die Köpfe wirbelten im stärker werdenden Wind.

Wieder daheim ! Das ist der Aufenthaltsraum für uns Camper hier – vor allem natürlich für Zeltbewohner. Beim Tor rechts geht’s zu den Stellplätzen, bei der hinteren Tür zur Bar mit Tischen und zum Kühlschrank für die Allgemeinheit..

Ach ja: Cortijo heisst offenbar Landgut. Der jetzige Campingplatz war einst so eines – und seine Bewohner lebten vom Avocado-Anbau. Das erklärt auch die Garten-Atmosphäre – und den Namenzusatz Aula de Naturaleza (Naturkundeklasse).😊  

Nach 15 Nächten auf dem Platz Cortijo San Miguel wird es Zeit für mich, ein Stückchen weiter zu fahren.
Ich werde meinen lauschigen Stellplatz, die gemütliche Bar mit Wlan zum ‚Basteln‘ und den frisch gepressten Orangensaft nach dem Cappuccino am Morgen sehr vermissen.

Ach so, ja, und natürlich auch das Chiringuito Mauri !

Euch wünsche ich eine erfreuliche Woche und alles Gute ! Ich fahre morgen Richtung Tarifa. Das ist dort, wo die Fähren Richtung Marokko halten.. Marokko ist zwar nicht sehr europäisch, aber immerhin sehr NEU ! 😊