Auf Wiedersehen, Griechenland ❤ Buongiorno,Italia ❤ Igoumenitsa – Brindisi 

5. April 2025. Die sechsstündige Warterei am Hafen von Igoumenitsa war erstaunlich kurzweilig dank Lesen, Supermarkt-Einkauf und meinen vorläufig letzten Souvlaki-Spiesschen in einer Hafentaverne.

Nach den Kontrollen fuhr ich auf den Pier, war dort plötzlich ziemlich allein auf dem riesigen Gelände und hatte keine Ahnung, wo es weiter ging. Ein einsamer Arbeiter mitten im Nirgendwo antwortete auf meine «Brindisi ?»-Frage mit «Anlegeplatz acht !» und wies auf eine verblichene Tafel mit einer 3 drauf hinter sich. Aha, also fünf Stationen weiter drüben.

Platz Nummer 8 gefunden ! Da ist ja auch das Fähren-Heck ! Wer sagt’s denn ! Ich fuhr zuversichtlich auf den Platz und fand mich eingekreist von gut 30 Lastwagen – wie die Maus im Schlangenpark ! Ich verliess den unwirtlichen Ort ziemlich hastig. Ja klar: zuerst werden immer die LKW verladen. Ich kurvte etwas ratlos in der Gegend herum und fand schliesslich das Ende der Nicht-LKW-Warteschlange beim Anlegeplatz Nummer 10. Pffft !  

Etwas nach Mitternacht waren alle Lastwagen an Bord und die Wohnmobile und PKW dran.
Auf dem Schiff selber gab es dann endlich auch Einweiser, und diese sind auf allen Fähren richtig gut !

Ich stand eng zwischen Lastwagen und Bulgaren und Rumänen. Etliche der letzteren zogen Anhänger mit einem Auto darauf hinter sich her. Der Rumäne oben war einer meiner Nachbarn an Bord. Fotografiert hatte ich ihn am Hafen wegen der originellen Fracht , wegen den vielen Reederei-Büros dahinter – und als Erinnerung daran, dass die weisse Schrift auf rotem Grund NICHT ‘Supermarket’ aussagt, wie ich von weitem gedacht hatte..😊

Hier ist die Verwechslungsgefahr weitaus geringer: Blick auf die Nachbar-Fähre beim langen Warten an Bord auf das Kabinen – Check-In.

Ich wunderte mich, dass so viele Bulgaren und Rumänen mit Kissen und Wolldecken aus ihren Autos kamen (Hm – vielleicht sind die Kabinen so kalt?). Bis ich nach dem Einchecken bei meiner Kabine ankam ! Auf dem Etagenboden zwischen Lift und Treppe – und praktisch direkt vor meiner Kabinentüre – hatten sich sieben Kissenträger für die Nacht niedergelassen ! Die Diskussionen dort hielten mich wach von 1.30h bis 3 Uhr. Ich fand das ziemlich ärgerlich – und schlief danach prächtig bis 8 Uhr.
Dann war es Morgen und ich in Brindisi.

Im Gegensatz zum hübschen Port in Igoumenitsa ist der Hafen Brindisi ziemlich industriell – und schätzungsweise auch um einiges grösser.

150 Kilometer später war ich quer über den Stiefelabsatz gereist und auf dem Camperstop Policoro Lido,einem nüchternen Parkplatz unter Sonnensegeln, immerhin in der Nähe von einem offenen Restaurant am Strand ! An solchen Orten können es nur die Menschen sein, die dem Ganzen Charme verleihen, und das hat hier wunderbar geklappt.

Der Platzchef Antonio wohnt im blümchenübersäten Camper und hat mich herzlich willkommen geheissen. Jean-Pierre aus Genf wiederum kam letzten Oktober als Gast hierher, blieb hängen und ist zum Mithelfer geworden gegen freies Wohnen in seinem Camper. Er zeigte mir, wo man abwäscht, duscht und frisches Wasser tankt. Er freute sich auch, wieder einmal französisch sprechen zu können, und beim gemeinsamen Pizza Diavola – Essen im ‘Ristorante Stella Marina’ am Strand vorne suchten wir belustigt die Wörter, die wir einst gewusst hatten..

Woran man Touristenorte erkennt: grosszügige Flanierwege am Strand, alle Restaurants und Bars geschlossen bis im Mai – und am Wochenende kommt die spärliche lokale Bevölkerung zum Spazieren – wie hier letzten Sonntag. Zur Feier des Tages öffnet dann vielleicht ein weiteres Restaurant. Ich habe mir Bilder vom Sommerbetrieb am Strand angesehen und befunden, dass das Hiersein im frühen April schon sehr angenehm ist.     

Der Platz selber ist wahrlich nichts Besonderes, aber die Leute sind es schon, und ich habe meine zwei Nächte dort – und die Mahlzeiten im Stella Marina – sehr genossen.

Ein Stück weiter südwärts stand ich wieder am Meer auf dem Camping Riva al Mare in Calopezzati und genoss dort die Sonne und das beste dunkle Brot seit Monaten – noch warm geliefert vom Platzchef Bruno.

Überall blühen golden leuchtend die Mimosen.

Die breite Meer-Promenade ins Dorf wurde vom letzten Winter als überflüssig empfunden und streckenweise sauber abgebaut.

11.4.2025 Immer noch: südwärts ! Nach einem grösseren Rutsch bin ich auf dem Camping Koku in Riace Marina angekommen. Schön hier !  

Rocco ist Calabrese, Hinke Holländerin – und die beiden ehemaligen Wirte sprechen auch astreines Schweizerdeutsch, denn sie wohnen auf einem Camping in Schönengrund/AR, wenn sie nicht im hübschen Tiny House (Bild auf dem Foto darüber) direkt am Meer leben (man kann das Bijou mieten !)

Gleich ausserhalb vom Campingplatz hat der Enkel von Platz-Chef Pino ein ‘Ristorante per i Gatti’ eröffnet, und mein ältliches Katzenfutter hat begeisterte Abnehmer gefunden !

Strand beim Camping Koku. Da der Camping Afrodite in Caulonia neben der Stadt Roccella Ionica nur gerade fünf Kilometer weit entfernt ist von hier und ich gerne wieder in die Nähe eines Ortes rutschen wollte, beschloss ich, mir den Platz anzusehen.  

Das war allerdings nicht so einfach ! Aus den fünf wurden 25 Kilometer, weil Googlia mich partout und immer wieder durch diese neckische Zug-Unterführung schicken wollte ! (habe ich schon erwähnt, dass sie immer öfter an Starrsinn leidet ?) Und dort gibt’s auch eine – für Wohnmobilisten völlig überflüssige – Tafel mit dem Hinweis auf den Campingplatz !
Ich fuhr zurück auf die Hauptstrasse, habe dort Yannick vom Auto-Navi befragt, und bei ihm hätte ich in der anderen Richtung «nach 200 Metern links abbiegen» sollen – über eine Leitplanke und das Zuggeleise hinweg !

Ich fuhr also sinnlos im Kreis herum und fand keinen Ausweg. Aber es konnten ja nicht alle Bewohner von unterhalb der Geleise dort geboren worden – und seither nie wieder hochgekommen – sein, nicht ?! (dieses Bild ist von etwas näher bei Roccella Ionica; auch hier gibt es lange keine Unterführungen an den Strand !)
Ha ! Beim vierten Versuch kam ich aus Versehen auf eine Feldstrasse, dort zu einer ‘anständigen Unterführung’ – und schon war ich auf dem Afrodite Camping (NICHT dank der gütigen Navi—Führung !)

Hier sind wir Schweizer doch tatsächlich deutlich in der Überzahl ! Links ein Bündner, rechts ein Aargauer Paar, ich links hinten, und letzte Nacht hat neben mir ein Biker-Paar aus dem Jura im Zelt übernachtet ! Ich glaube, so viele Schweizer habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen auf einem Campingplatz im Ausland.   

Weitere Bewohner dieses Platzes. Die Esel sind begeisterte Abnehmer von hartem Brot, und die acht Kaninchen galoppieren frei über den Platz. Süss.

Googlia findet ja, dass ich mit dem Auto gut durch dieses Bachbett fahren könne auf die Strasse dort drüben.
Diese Tante hat wirklich einen an der Waffel. Zum Glück sehe ich Flüsse (und matschige Bachbette) als das, was sie sind.. Ich versuche es nachher aber trotzdem einmal auf dem Velo und mit Stiefeln.. (Nachtrag: ich habe dicke Lehmklumpen mit nach Hause getragen ! Nein, definitiv nicht autotauglich !)

Gestern herrschte diesige Nebelstimmung. Es ist aber kein Nebel, sondern wieder einmal Sand, der die Konturen weichzeichnet.

Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Als nächstes auf jeden Fall OSTERN !
Ich wünsche euch frohe Festtage und demnächst wieder eine warme Frühlingssonne, die den neuen Schnee zum Schmelzen bringt !
😊

5 Gedanken zu “Auf Wiedersehen, Griechenland ❤ Buongiorno,Italia ❤ Igoumenitsa – Brindisi 

  1. Avatar von Verena Dill Verena Dill

    Hoi Rösli

    au vo mir wieder mol öppis. Mir si sit em 21.03. wieder in Steinach und gniesse dr fascht lääri Bodesee, aber schön ischs einewäg.

    dir wünsch witerhin vill schöni Momänt. mir hei in däm Joor au no e weneli Ferie vor. im Juni ich mit ere Kollegin 5 Dääg Ruhrgebiet mit em Velo, stationiert in Essen, Hansruedi mit sine Gspänli 1 Wu Saarland, stationiert in Saarbrücken. (au Velo)

    mir beidi im Sept. 1 Wuche mit Velo im Pfälzerwald, stationiert in Bad Dürkheim.

    isch halt eifach „numme“ in Dütschland aber ebä au spannend, uns passts eso.

    also machs witerhin guet, gib Sorg und bliib gsund

    liebi Grüess

    Vreni D.

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    1. Sali Vreni 😊
      Dütschland hani au na uf minere Wunschlischte ! Dummerwis sind d’Winter zlang und d’Sümmer z’kurz; i han drum meh ungsehni Länder im Norde als im Süde… He nu.
      Aber es isch scho es schöns Land mit sine Fachwerkhüser, Wälder, Flüss und Wiese.
      Ich has bisher uf Münche, Nürnberg und Hamburg gschafft. Und nach Regensburg und Mayen zum Brüetsch Peter, wo denn döt gwohnt hät. Immerhin, oder ?
      Ich wünsch euch uf jede Fall ganz viel Vergnüege bi euere Velotoure !
      Apropos Vergnüege: i freumi immer über dini Status-Bilder und Gschichte ! 😊
      Ich han zwar ghört, dass de Bodesee am Uströchne isch, aber mit Bilder isch das Wüsse scho viel spannender ! Ich hoffe aber scho, dass üs de See nöd ganz abhande chunnt !

      Händs schön, bliibed gsund und fröhlich und gnüssed euere Ziit am See und in Dütschland !
      Liebi Grüess ! Rösli

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