Professionelles Nichtstun in Glifa und Lampiri

SON, 9.3.2025  Nach vielen Abschieden in Finikounda habe ich es doch tatsächlich geschafft, mich loszureissen.
Bis Glifa ganz oben an der Westküste sind es gerade einmal 177 Kilometer, aber hierzulande dauern Reisen meistens länger als das Navi meint – meine 3 ¾ Stunden überraschten mich also nicht sehr. 😊

Unterwegs hielt ich an vor einer riesigen Fahrverbots-Tafel und zögerte, bis der Fahrer einer mir entgegenkommenden Rostlaube fand, dass das Weiterfahren kein Problem sei. Und schon schepperte ich auf einer holprigen Dreckstrasse in Konstruktion durch eine lange Baustelle und zog riesige Staubwolken hinter mir her zwischen den Schaufelbaggern. Wie gut, dass es Sonntag war und die Arbeiten ruhten !  

Die Route war nichts Besonderes. Das hier ist einer der gefälligeren Ausblicke. Nun ja, es kann halt nicht immer alles idyllisch sein. 

Glifa, Camping Ionion Beach. Mein Häuschen ist das erste neben dem Busch rechts im Bild. Der Eindruck täuscht: die Plätze am Meer vorne sind zwar alle belegt, aber ‘landeinwärts’ ist der Platz praktisch leer.  

Ich stehe direkt über dem Strand mit weitem Blick aufs Meer – herrlich !
Öfter mal was Neues, dachte ich ! Als ich allerdings vorhin den Platz in mein Logbuch eintrug, füllte das XL-File dessen Adresse gleich selber aus ! Es stellte sich heraus, dass ich 2019 schon einmal hier übernachtete, als ich flott unterwegs war zum ‘Corona-Treffen’ in Gythio.. 😊

Die Insel im Hintergrund ist Zakynthos, ein Tourismus-Hotspot im Sommer. Es muss schön sein dort, aber ich bin auch hier sehr zufrieden.

Dienstag, 11.3.2025. Es fing ganz harmlos an mit ein paar höheren Wellen am Nachmittag. Dann donnerte das Wasser am immer schmaler werdenden Strand hoch wie ein endloser Güterzug. Wenn man nun mit dem Nachbar sprach, musste man schreien, um sich zu verständigen, und das Badetuch an der Leine wurde nicht mehr trocken in der Gischt.

Am nächsten Morgen war der Spuk vorbei – und dies meine Aussicht aus der Frontscheibe: eine klebrige Pampe aus Staub und Salzwasser. Mein Blechbüchsen-Heim wird sich freuen..

Bei meinem Fahrradausflug ins Nachbardorf Arkoudi bewunderte ich die Kirche mit ihrem Nachwuchs…

..und die hübsche Bucht bei der Taverna Faros, die heute leider geschlossen war. Dann füllte ich mir im kleinen Supermarkt meine Vorräte auf, vor allem mit Brot und Milch.

Fast alle Restaurants bleiben geschlossen bis im April oder Mai, auch jenes auf dem Campingplatz. Eine einzige Taverne im Dorf öffnet um 19 Uhr, aber nach Sonnenuntergang ist es ziemlich kalt; da bleibe ich denn doch lieber daheim.

Wie schön, dass ich in Rumänien so grosszügig eingedeckt worden war mit jeder Menge hausgemachtem Vorrat in Gläsern !
Bei mir gibt es deshalb köstliches Ragout oder rahmiges Geschnetzeltes (ja, aus dem Glas !) mit Reis. Oder eine Tomaten- oder Auberginensauce an Teigwaren – oder eingelegte Oliven zu Käse und Brot. Herrlich !

Und natürlich gibt es auch gerne ein Glas Wein dazu.
Ich kaufe jeweils einzelne Flaschen von verschiedenen Weinen und muss mein Verdikt vom letzten Mal revidieren: es gibt sie, die guten Griechen ! Meistens sind es Cuvées aus einer bekannten Traubensorte, gemischt mit lokalen Sorten. Yamas !

Mit diesem friedvollen Blick auf eine weidende Schafherde im Olivenhain habe ich bereits alle spannenden Highlights dieser Gegend erlebt und gesehen 😊

Es war nett hier – und es ist Zeit, aufzubrechen Richtung Ostküste der Peloponnes.

Da ist sie wieder, die Brücke von Patras. In ein paar Tagen werde ich sie überqueren, aber ich bin noch nicht ganz fertig mit der Peloponnes und fahre heute daran vorbei nach Lampiri.

16.3.2025 Bitteschön ! Meine Aussicht beim ersten Kaffee früh am Morgen (also 9 Uhr oder so) auf dem Camping Tsolis in Lampiri.

Hierher kam ich nicht zuletzt deshalb, weil ich mich erinnerte, dass das Restaurant immer offen hat ! Leider hatte ich vergessen, dass ich 2020 im JULI hier war (nach Corona), nicht in der Nebensaison.
Also auch hier: selber kochen macht glücklich – mindestens aber satt, was oft beinahe dasselbe ist.

Rechts von mir die Traum-Aussicht, links leere Dauercamper-Wohnwagen, und noch etwas weiter links ist die Strasse. Aber die Aussicht entschädigt für vieles. Hier bleibe ich ein paar Tage.

Meine Nachbarn wohnen hier schon seit sechs Wochen. Sie sind mit gleich zwei Ami-Dingern unterwegs. Hier drin wohnen sie beim Reisen…

..und dieses Riesen-Schiff möchten sie gerne hier stehen lassen und im Winter wieder bewohnen. Wahrscheinlich müssen sie es nochmals umparkieren (nicht ganz einfach bei dieser Grösse und den niedrigen Bäumen), und auch sonst hängt noch einiges in der Schwebe.

Bis die Dinge klarer werden, füttern die Beiden die Katzen, denen sie jeder ein Futterschälchen gekauft haben – und sie üben sich in Geduld.

Zelt-Etage. Logenplätze auf der untersten Ebene. Hier wird alles voll sein im Sommer. Au weia.

Ich ? Ich geniesse die Aussicht auf das tiefblaue Meer und das Festland dort drüben, das rhythmische Plätschern der Wellen am Strand – und das Nichtstun… 😊
Jeder tut halt, was er kann.

Nachtrag vom 19.März 2025: Nach einigen herrlichen Tagen bei tagsüber 22°C bin ich heute bei 4°C erwacht, und die Bergkuppen auf dem Festland sind frisch verschneit !
Die erwartete Tageshöchsttemperatur bei starkem Wind liegt bei 9°C. Mamma mia ! Und ich dachte, es wäre Frühling !  Pffft !

Ich vermute, dass es heute im Norden wärmer ist als hier:
Geniesst also euren (echten !) Frühlingstag an der Sonne !  😊

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