27.10.2024 Rumänien war von 1947 bis 1989 kommunistisch – bis der Diktator Nicolae Ceaușescu gestürzt wurde. Interessant: In Rumänien gibt es Menschen, die einen nostalgischen Personenkult um ihn betreiben, ähnlich wie jene, die etwa Hitlers Autobahnbau gewürdigt wissen wollen. Ja, sie haben wohl beide auch Gutes getan, und süsse Babies waren sie ausserdem !

Auf dem Camping Arges in Noaptes hat es mir sehr gut gefallen.


Der Chef ist Bauer und repariert Motorräder, seine Frau ist Psychotherapeutin, und in dieser Gemeinschaftsküche pflegen sie ihre Kontakte, machen Feste mit den Bikern und sind gerne mit Menschen zusammen.

Ich aber habe morgen ein Rendez-Vous in Piteşti ! (Markierung)
Piteşti

Ankunft in Piteşti im Haus von Lexis Mutter Rodica.

Vor allem aber: ein grosses Wiedersehen mit meinem Sohn Martin und seiner rumänischen Freundin Lexi. Was für eine Freude !

Ein grosses, warmes Zimmer mit eigenem Bad ! Oh, Luxus !

So sieht ein kleines Zvieri bei Lexis Mutter aus – drei Stunden vor dem Abendessen…!
Die hellen ‘Würstchen’ zwischen Salami und Schinken sind rohe Schweineschwarten – sehr beliebt hier !
Beliebt sind auch alle Arten von Käse, ausserdem Fischeier-Aufstrich und Avocado-Creme.
Der mit Paprikastreifen dekorierte ‘Kuchen’ hinten ist eine Art Russischer Salat mit Hackfleisch. Dann kamen noch gekochte Eier dazu ! Und Pickles ! Und alles war einfach köstlich ! (na ja, ausser den etwas zähen Schweineschwarten). Dazu gab’s eine Polenta, deren Reste Martin am nächsten Morgen in Butter zu einem tadellosen, knusprigen Rheintaler Ribel verbrätelte..
Was hier wirklich Tradition hat, ist das beinahe pausenlose Kochen und Auftischen. Man bringt den Nachbarn, Verwandten und Bekannten zum Beispiel ständig Teller mit Kuchen, Hackfleischkugeln, Pâtés, eingemachtem Gemüse etc.

Hier erhalte ich gerade einen Geschenkkorb zum Mitnehmen. Toll ! Er enthält herrliche, hausgemachte Saucen, Pickles, Früchte, Pâtés – und er dürfte mich locker einen Monat lang ernähren mit der Zugabe von Reis, Polenta oder Teigwaren.. DANKE ❣️
Aufgefallen sind mir hier ausserdem Gegensätze und Spezielles:…

Etwa die Strommasten voller Wirrwarr und Krähen..

Oder die Reben in ganz vielen Vorgärten – wahrscheinlich vor allem für den Sommerschatten, aber mit Ernte-Bonus 😊

Orthodoxe Kirchen erkennt man an ihren bunten Wandbemalungen und/oder ihren besonderen Kreuzen auf den Türmen.

Man sieht oft sehr gepflegte, historische Gebäude wie hier das Rathaus von Piteşti..

..oder hässliche, vernachlässigte Plattenbauten.. – und gerne auch einmal dicht beieinander..

Kurzer Abstecher zu Lexis Cousine Christine, die eigentlich in Oerlikon wohnt und im Spital arbeitet – und hier gerade ihre Mutter in Rumänien besucht.

Wie viele Rumänen brennt auch Christines Mutter eigenen Schnaps im Keller. Er ist stark (!) und gut – und aus Zwetschgen oder Kirschen. Verschenkt und serviert wird er in PET-Mineralwasserflaschen.. 😊

Familie ist alles in Rumänien ! (Korrektur: Familie und Essen !), und ich habe einige von ihnen getroffen: Lexis Vater mit zweiter Frau.

Cousine Maria, Kunstmalerin, mit Freund Ovidio (an seinem Geburtstag) – und rechts Rodica, Lexis Mutter.
Hier wird ziemlich oft hin- und hergefahren zwischen Bukarest und Piteşti. – meistens mit einem Sammeltaxi.
Bukarest ist toll !
Nach gut zwei Stunden Fahrt sind wir in Bukarest. Was für ein unglaublicher Verkehr !

Dann eine Insel des Friedens: Lexis Wohnung – klein und fein !

Uffa ! Ich passte nicht ganz unters Vordach und sollte möglichst auch die Tafeln nicht verbeulen oder die Stange vor den Containern demolieren… Gut eingewiesen – und im richtigen Moment STOP geschrien – ist halb parkiert. Gut gemacht, Martin ! Wie gesagt: uffa !
Die Wohnung liegt im Viertel Popeşti-Leordeni (rechts unten auf der obigen Karte), ist also eine eigenlich kurze Fahrt vom Zentrum entfernt, wenn da nicht dieser Zufahrtstrassen-Stern wäre, der täglich mehrfach verstopft ist. Zum Glück gibt’s auch eine Metro !


Im originellen Restaurant ‘Pâine și Vin’ (‘Brot und Wein’) tunkt man sich als erstes solche luftigen, warmen Pizzateig-Brötchen in den Wein – fein !
Wir waren so angetan vom Angebot, dass ich es gerade noch schaffte, ein Foto zu machen vom letzten Stückchen…

Das links ist ein rumänisches Fondue ! Es schmeckte hervorragend ! Rechts zwei der lustigen Köche hinter der Plastikscheibe.



Auch hier gibt es mitten in der Stadt ‘Lost Places’. Aber die gibt es ja so gut wie überall auf der Welt. Zwischen edleren Gebäuden sehen sie halt besonders verloren aus..




Es gibt hier viele französische Bars – und die Éclairs in diesem ‘French Revolution Café’ sind saaagenhaft !

Dieser Parlaments-Palast auf 365’000 m2 mitten in Bukarest ist das grösste Gebäude Europas – und nach dem Pentagon das grösste Gebäude der Welt.
Es wurde einst von Ceausescu in Auftrag gegeben als ‘Haus des Volkes’ (welches dort gefälligst nichts zu suchen hatte). Dem Komplex mit mehr als 1000 Räumen musste ein ganzes Stadtviertel weichen.
Ceausescu selber hat nicht mehr darin gewohnt, denn sein Sturz kam noch vor dem Ende der Bauzeit.

Lexi ist Maskenbildnerin am Nationaltheater von Bukarest, und wir bekamen die Gelegenheit, uns ihren Arbeitsplatz und das Theater anzusehen. Ein edler Arbeitsplatz !



Dieses schöne Restaurant wurde 1805 erbaut, und beim Eingang rechts sieht man gut, warum man die Schrift direkt auf der Wand anbringen sollte: Es heisst nämlich ‘Hanul Manuc’. Theoretisch..

Mici (ausgesprochen ‘mitsch’) sind rumänische Cevapčići, also grillierte Rindshackfleisch-Rollen mit Senf. Sie schmecken vorzüglich !



Ein letzter Abend in Bukarest, dann wird es Zeit für die Weiterreise.
Was für eine lebendige, interessante Stadt !

Ich ging ja nicht gerne, aber es wird zusehends kälter, und überall hängen schon Weihnachtsdekos…


Ich benötigte drei Stunden für die 111 km von Bukarest nach Koshov in Bulgarien, und Bukarest war dieses Mal nicht schuld daran ! Anderthalb Stunden lang stand ich im Stau vor und auf der Donaubrücke, die gerade renoviert wird – und gleich danach lange vor dem Zoll von Bulgarien.

Aber dann hatte ich es geschafft und stehe nun auf der ‘Koukery Campsite’ in Bulgariens Koshov.


Was für ein lauschiges Plätzchen, und was für eine Aussicht !
Letzte Nacht kam spät ein zweites Wohnmobil aus Rumänien dazu, aber die sind am Morgen abgereist. Heute Nacht bin ich also allein auf dem Platz.
Ähm: ziemlich dunkel hier.. 😊

Hey liäbi Rose, ich bekomme Mundsperre wegen Dauerlächeln!
Der ganze Beitrag liest sich sooo toll gfreudig – ich freu mich mega für dich, speziell natürlich wegen dem WIEDERSEHEN!
Weiter so, herzliche Grüess vo de
Theresa
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😊❣️
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