

11.4.2024 Weisse Dörfer wie die ‘Pueblos Blancos’ von Andalusien gibt es auch in Italien. Hier heissen sie dann ‘Città Bianche’. Ostuni ist eine davon.

Aber erst musste ich abreisen aus Gallipoli, was ich nur schaffte, weil es nun wirklich zu heiss wurde an meinem Sonnenplatz – und ich mich nicht mehr umstellen mochte.
Also gab es mehrere Abschieds-Nachtessen im Ristorante Torre Sabea, eine letzte Stunde Plaudern mit allen Bekannten am Abreisetag – und die Hoffnung, dass das Auto anspringt. Hat sauber geklappt am Sonntag, 7. April ! Braver Fiat Dügg !

Auch ein Abschied: Die leuchtende Mittagsblume, die Farbe des Meeres und des Himmels. Also los !

Unterwegs: saubere Spalierarbeit im grossen Rebbaugebiet um Salice Salentino – ein erfreulicher Anblick auch im kleinen Feld.

Olivenwälder und Reben – und von beiden viele, viele ! Schön !


Gewisse Olivenhaine erinnern einen irgendwie an Hexen-Treffen..

Ich fuhr extra nicht auf der Autobahn, auf dass ich in Ruhe Felder, Wiesen und Wälder betrachten könne.
Die letzten 10 Kilometer vor dem Ziel Ostuni führten dann aber genau parallel entlang derselben. Pffft !
Zum Glück trennten sich unsere Wege danach, und in der Ferne lockte das Meer mit einer Tafel ‘Parcheggio’. Na dann !

Herrlich ! Fels- und Sandstrand vor Villanova bei Ostuni



Der Vorteil von grossen Rückspiegeln: man sieht nochmals, was man gerade bewundert hat: Goldblumen und das Meer..

Geschafft ! Angekommen auf dem beinahe leeren Stellplatz Getsemani in Villanova bei Ostuni. Erst stand ich da ganz alleine, aber dann trafen doch noch ein paar weitere Wohnmobile ein. Hier wird offensichtlich nicht über längere Zeit gewohnt. Während meinen drei Tagen leerte sich der Platz praktisch jeden Morgen – und jeden Abend waren wir wieder zu fünft oder sechst.
Dass der Platz morgens leer wurde, war praktisch, denn die Duschen sind so winzig, dass man das Badetuch draussen aufhängen – und es tropfnass und nackt holen muss, ehe man sich im Freien abtrocknet… 😊

Solchen Bildern von einer romantischer Weite oder einem Wasserfall gleich hinter dem Bett ist nie zu trauen. Wenn man nämlich nicht gerade ganz alleine frei steht irgendwo, bleiben die Hecktüren eher geschlossen. Mein Bild entstand beim Kampf mit der Gasflasche, die kein Gas hergeben wollte für meinen Herd.
Die Flasche hat übrigens den Kampf gewonnen, und ich tue nun so, als ob es sowieso zu heiss wäre für Fettucine mit Ragout (ich brauche unbedingt wieder einen Platz mit Restaurant…😊).

Der hübsche Ort Ostuni auf einem Hügel hat den Beinamen ‘Città Bianca’ und ist einen Besuch wert.
Schon ab dem Mittelalter reflektierte die weisse Kalkfarbe das Sonnenlicht in den engen Gassen, und gleichzeitig sollte der Kalk vor der Ausbreitung der Pest schützen. Wie weit dieser bei letzterem geholfen hat, bleibt fraglich, aber dieses Weiss ist zum Touristenbonus geworden. Wie man sieht, sind sogar die Liefer- und Lastwagen weiss – bloss der Radfahrer links hat sich heute früh etwas vertan bei seiner Garderobenwahl. 😊


«Piazza della Libertà»: mein Sandwich war ebenso köstlich wie der obligatorische Cappuccino zum Ricotta-Süssgebäck.


Links ‘Die Ruhe des Kellners vor dem Abendservice’ vor einer Osteria, rechts die riesige Rosette am Dom von Ostuni.

Auch hier: die Heimwege der Einwohner sind lang und steil..

Trani. Ich fuhr nur etwa 150 km weiter, und schon bin ich bei Francesco auf dem Camperstop La Pupetta ausserhalb von Trani inmitten riesiger Olivenbaumfeldern -zusammen mit einem italienischen Journalisten-Paar im ‘Home-Office’ und einem Franzosen-Paar in den 80ern, die jeden Abend tapfer in ihren Landcruiser klettern.

Das hier ist sind die Gäste-Duschen (das Wasser ist immerhin herrlich heiss !). Auf der anderen Seite des Häuschens finden sich ausserdem zwei WCs.
Für morgen sind 15 (zum Glück meist autarke) Wohnmobile mit insgesamt 35 Personen angekündigt für ein Wochenend-Fest auf den Platz. Unter diesen Umständen scheint es mir ratsam, zu verschwinden.. Aber erst gibt es noch eine Ortsbesichtigung !
Das Städtchen Trani



Natürlich darf nebst der Kathedrale auch eine Burg nicht fehlen im Städtchenbild: das ‘Castello di Svevo’ aus dem 13. Jahrhundert wurde ebenfalls erbaut von einem Nachkommen des schwäbischen Adelsgeschlechts derer von Staufer; immerhin wurde Friedrich II bereits in der Nähe von Ancona geboren und hiess deshalb auch Federico II di Svevia.

Auch das achteckige Jagdschloss ‘Castel del Monte’ von Friedrich II ist berühmt. Es steht auf einem Hügel etwa eine halbe Stunde von hier – und ich habe auf der Stelle beschlossen, dass ich nicht alles persönlich gesehen haben muss.. 😊

In Trani gibt es viele dieser schmalen Strassen mit Übergängen, und gefühlt hinter jeder zweiten Türe oder dem offenen Fenster reden gerade Leute mit jemandem im obersten Stock – oder ein Radio plärrt die Nachrichten. Lustig für einen Besuch; wohnen möchte man hier eher nicht..

Es war zwar zu erwarten, dass auch die Italiener die coolen Ausdrücke aus dem Englischen übernehmen würden, aber so einen gleich in das Stadt-Motto zu pflanzen, finde ich denn doch etwas über-cool. Aber geht mich das etwas an ? Nein, tut es nicht. Also: Città Slow it is…😊

Von Tranis Hafen hingegen war ich vorbehaltlos begeistert !
Ein bezauberndes Bild: der Fischmarkt, die Segelschiffe, die Fischerboote, die alte Stadt mit ihren Hafenrestaurants.






Schön, nicht ?
Und das war’s für heute – ich muss ja morgen weiterziehen.
Ich wünsche euch allen einen sehr erfreulichen Abend oder Tag, je nachdem, was gerade passt !
😊

Ach, wie schade! Hättest du doch mal geschrieben, dann hätten wir vielleicht eine Dusche in ’ner richtigen Wohnung und einen Tee mit mir organisieren können! Von Gallipoli nach Ostuni und Trani, da bist du an Triggiano vorbeigekommen. 😦
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Salü Corinna 😊
Jetzt, wo du’s sagst: stimmt !
Ich sehe mich auch schon förmlich an deiner Türe: „Grüss dich ! Du kennst mich zwar nicht, aber ICH kann fluchen auf italienisch ! Imfall ! Kann ich mal duschen ? “ ….. 😂
Auf jeden Fall ist das Angebot richtig süss von dir, ganz herzlichen Dank ! Gerne ein ander Mal (man weiss nie !)
Sei herzlich gegrüsst aus Vieste 👋😃
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Ja, alle Ironie beiseite: Hier haben schon mehr Leute fremdgeduscht. *lol* Viel Spaß in Vieste!!!
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Hallo Rosa
seit Sonntag sind wir zurück und grüssen dich aus der Schweiz 🇨🇭
Wir werden aber bald wieder losziehen 😀
Dir wünschen wir weiterhin tolle Erlebnisse und Begegnungen.
Herzlichst
Elena und Carlo (Gallipoli) 👋
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Hoi Elena und Carlo
So eine nette Überraschung 😊
Schön, dass ihr gesund heimgekommen seid ! Es hat mich sehr gefreut, euch (mit den noch nicht verwischten, markanten Ursprungs-Dialekten) kennengelernt zu haben 😃.
🍀 Ich wünsche euch schon jetzt Buon Viaggio für euer nächstes Abenteuer und viele schöne Erlebnisse ! Herzliche Grüsse aus dem Hafen von Termoli
👋😊 Rosa
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Guten Morgen Rosa
wir fühlen uns verfolgt 🫣🤣
unsere letzten Stationen nach Gallipoli, waren Matera, Ostuni und Trani! Nicht zu guter Letzt standen wir nach einem kurzen Aufenthalt in Vieste auf dem SP im Hafen von Termoli (sehr guter Platz)!
wir sind gespannt wo dich deine Reise hinführt…….
Mit regnerischen und nur noch 8 Grad kaltem Schweizerwetter 🇨🇭☔️
grüssen wir dich
Elena und Carlo ☔️👋
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Hihiiiii ! 😃
Ich glaube, das nennt sich ‚Migrationsroute‘. 😊
Wohin gehe ich denn als nächstes ?
Nun ja: wenn ich schon einer Vorbestimmung folge, kann ich mir das Recherchieren ja auch gleich ersparen, nicht ?
Danke schon im Voraus für den Tipp – habt einen guten Tag, anständiges Wetter und seid gegrüsst ! 👋😃
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