Hasta la vista, Islas Canarias..

Ein Selfie !  (Figur verkürzt durch Perspektive und Schokoladepudding), aber immerhin mit schmeichelhafter Dreiwettertaft-Frisur ! 😊
(während der 5 ½ – stündigen Überfahrt von Lanzarote nach Gran Canaria)

Langsam wird es Zeit, Abschied zu nehmen.
Ich stelle fest, dass mir diese Kanarischen Inseln inzwischen doch sehr ans Herz gewachsen sind.
Zwar wirkt die eine Insel schroff und unzugänglich, eine andere eher rund und endlos und eine dritte einladend und fröhlich, aber allen Inseln gemeinsam ist, dass sie irgendwo diese markante schwarze Aschenerde aufweisen. Und viel Wind und Sonne, viel Drama und viel Charme.

Zur Erinnerung: Rebenbepflanzungen im Landesinnern
Die Strasse von der Playa Papagayo Richtung Stadt (Die Stadt heisst Playa Blanca – wie denn sonst..😊)

Lanzarote war ein sehr schöner Insel-Abschluss, und ich habe mich inzwischen richtig daheim gefühlt auf dem Parkplatz in der Nähe von Costa Teguises Zentrum – und nur ein paar Meter vom Atlantik-Strand entfernt.
Im Bild steht mein Tiny House oben am Weg rechts. Links auf dem Platz haben sich einige Franzosen und Spanier für einen längeren Aufenthalt eingerichtet.

Am 15. März begann es abends heftig zu stürmen und zu regnen, und am nächsten Tag gurgelte während ein paar Stunden ein übermütiger Bach über den Gehweg zum Strand.. 
..und das Meer hatte die Farbe der roten Erde aus den Hügeln angenommen
Das Pub/Restaurant ‘Lighthouse’ in Costa Teguise werde ich vermissen. Das hat Stil. Sogar die frittierten Champignons sehen edel aus.

Auch das Bonbon Café, deren Smoothies, Pancakes und luftige Croissants ich sehr zu schätzen wusste zum Frühstück, lasse ich ungern zurück.
Herzlichen Dank an euch, Lisa und Alain ! Ohne eure Café-Empfehlung wäre ich gar nicht erst in Costa Teguise gelandet und schon gar nicht im Bonbon – was wirklich schade gewesen wäre !

Das freundliche Chiringuito Jable (Sand) oberhalb des Strandes war ebenfalls einer meiner Spaziergang-Fixpunkte in Costa Teguise..

Aber es ist nun an der Zeit zu gehen.. Arrecife Hafen am 18.3.22, 11.00 Uhr: Die Taue werden eingeholt und sauber aufgerollt – wir können ablegen. Adiós, Lanzarote ! Es war schön hier.

Ich bin wieder auf Gran Canaria gelandet, weil die ‘Einmal-in-der-Woche-Fähre’ ab Lanzarote ans Festland erst in zwei Wochen eine freie Kabine hätte. Da ich auf den verschiedenen Fähren so ziemlich alle Stadien der schlaflosen Erschöpfung in rotgeränderten Augen gesehen hatte, wusste ich einfach, dass eine Kabine ein Muss ist für eine Überfahrt von 43 Stunden. Und ab Gran Canaria gab es eine am 20. März.

Zum endgültigen Abschluss meiner Insel-Reise gab es deshalb nochmals zwei kurzweilige Tage auf dem Campingplatz Playa de Vargas auf Gran Canaria: Abwasser loswerden, Frischwasser auffüllen und Wäsche waschen. Und natürlich duschen ! Und fein essen..

Meine Nachbarn Steve und Anne fuhren mit ihrem grossen Camper zusammen mit zehn weiteren Wohnmobilen auf den Campingplatz. Normalerweise reisen solche Gruppen nicht im Konvoi, aber sie kamen direkt von der Fähre. Vorteil von Reisegruppen: alles ist organisiert und reserviert: Fähren, Stellplätze, Besichtigungen und hin und wieder ein gemeinsames Essen. (nach Marokko oder in die Türkei würde ich tatsächlich ganz gerne in einer Gruppe mitfahren). Nachteil: man kann nicht länger bleiben, wenn es einem gefällt, und nicht direkt weiterreisen, wenn nicht..

Während eines Apéros bei Anne und Steve habe ich erfahren, dass britische Polizisten prinzipiell nach dreissig Dienstjahren pensioniert werden. Steve war gerade einmal 49 Jahre alt, als er die erste volle Rente erhielt ! Hausärztin Anne gab ihren Job gerne vorzeitig auf.
Und wie es so geht: Witwe Anne und Witwer Steve fanden sich und heirateten vor anderthalb Jahren. Nun reisen sie. Sie sind dieses Jahr etwas im Stress, weil sie die annullierten Reisen der letzten beiden Jahre nachholen wollen – und sich nach drei Monaten in einem EU-Land wieder drei Monate in England aufhalten müssen.

Diese Jungs kannte ich noch vom letzten Mal: ein Spanier, zwei Deutsche, ein Holländer – und ich..

Roman (stehend) hätte mich sehr gerne geheiratet, wenn ich deutlich weniger gesund wäre..😊..
Er brauche dringend eine reiche Frau, die er innert nützlicher Frist beerben könne, denn allmählich gehe ihm das Geld aus; so richtig lange verheiratet sein wolle er jedoch auch nicht (zwei Jahre wären zur Not ok).
Ich habe zwar versucht, ihm zu erklären, wie es wirklich um meinen ‘Reichtum’ bestellt ist, aber da ich gleichzeitig eine Runde Bier ausgab an die abgebrannten Jungs, entstand wohl doch der falsche Eindruck.
Es war eine lustige Runde, aber ich blieb nicht lange, denn ich wollte am Morgen früh los.

Sonntag, 20.3.22 Ich war pünktlich am Hafen von Las Palmas, die Fähre allerdings nicht: die Reederei Fred Olsen kündigte per SMS an, dass es eher 15.00h würde als 11.00h wie geplant. Na gut, gehen wir spazieren.

‘Green Bitch’, sagte der Captain (links), als er eine Pause machte beim Entrosten seines Kahns und ich nach dem Namen seines Schiffes fragte. Wie originell, dachte ich grinsend.
Das mit der Bitch stellte sich leider als kleines Missverständnis heraus, wie ich beim Weitergehen sah. Schade eigentlich. ‘Green Bridge’ ist zwar auch nett, besonders originell ist es aber nicht. Dafür weiss ich jetzt, wie die bolivianische Flagge aussieht.

Das Kreuzfahrtschiff hinter dem Captain hat locker den einfallslosesten Namen der Welt, nämlich ‘Mein Schiff’, und dieses spezifische Exemplar verfolgt mich nachgerade, seitdem ich auf den Inseln bin..
Na gut: noch einfallsloser wäre vielleicht ‘Schiff’ oder ‘Ein Schiff’… 😊

Der kleine Schleppkutter rechts musste dieses Ungetüm (immatrikuliert auf den Marschall-Inseln) seitlich Richtung Quai-Mauer schubsen, ehe die umständliche Festmacherei vollendet werden konnte.

Las Palmas: Um 16.30h legten wir doch tatsächlich ab !
Auf mich warten zwei Tage Full Board ! Ich freue mich drauf !

Und jetzt gilt es wirklich: Adiós, Canarias ! Es war wirklich schön auf deinen Inseln !

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