


Mein erster Sonnenaufgang in Fuerteventura bescherte mir diese Aussichten in die Wanderdünen.
Goldener Sand, wie schön !


Als ich nach dem Mittag kaum noch die Augen offenhalten konnte – ich hatte in den letzten 28 Stunden ja auch nur hin und wieder etwas gedöst bei der Überfahrt – wählte ich einen Seitenweg und kam in dieses verlorene, schöne Tal. Ich stellte mich vor diesem Berg auf eine sandige Strassenausbuchtung und schlief tief und fest für drei Stunden.

Der strahlend weisse Belag, durchsetzt mit schwarzen Vulkansteinen, erinnert tatsächlich an Puffmais. Er besteht aus ausgebleichten und von der Brandung glatt geschliffenen Kalkstrukturen, welche einst von roten Algen produziert worden waren – also eigentlich Stücke eines Korallenriffs.

Corralejo selber ist sehr sauber und sehr touristisch; beim Flanieren bekommt man deshalb die gleichen Markenläden wie überall auf der Welt zu sehen: Dior, Breitling, Boss, Swarowski und wie sie alle heissen. Und natürlich jede Menge Cafés und Bars und Souvenirläden . Wer ein lebhaftes Angebot an Unterhaltung sucht, ist hier genau richtig.

Auf der Suche nach einem Stellplatz für die Nacht kam ich schliesslich an der Playa Blanca an (im Hintergrund Puerto del Rosario, die Hauptstadt von Fuerteventura, wo auch der grosse Hafen liegt.

Wenn La Palma die Bergwanderer-Insel ist, dann ist Fuerteventura die Surfer-Insel: jeder Strand hat seine Spezialität: Windsurfing, Kitesurfing, oder wie an der Playa Blanca Wellenreiten. Auch Standup Paddling wird in der wellenfreien Hafenbucht praktiziert (wobei viele Kanareninsel dank stetem Wind zum Surfen einladen).

Neuerdings sieht man immer mehr dieser Dinger mit dem langen Kiel auf allen Inseln. Ich glaube, sie heissen ‚Wing Foil‘ oder so ähnlich.
Der Surfer wartet nicht auf den Wind in seinem Segel, sondern flattert gleich selber mit diesem Doppelflügel; das Brett steigt bei der Fahrt halb aus dem Wasser, und diese Bretter haben einen ziemlichen Zahn drauf. Ich hätte diesen Herrn mit seinem ‘Swiss Engineered’ Brett ja gerne angesprochen, aber er war offenbar gleichzeitig ein Trainer und furchtbar beschäftigt mit Aufpassen.







Ich vermute mal, dass bei der Namengebung etliche Farbenblinde dabei waren. Vielleicht haben sie den Strand aber auch nur nach dem Wasser benannt, welches tatsächlich reinweiss schäumend ans Ufer rauscht. 😊


Sobald man aus den Städtchen fährt, ist man urplötzlich wieder in dieser Landschaft in schwarz-braun-beige, wo ein Haus oder ein paar Palmen an einem etwas länger feuchten Flussbett wirken wie eine Oase in der Wüste.


Ich wäre gerne auf Nebenstrassen in den Süden gefahren. Leider gibt es keine, ausser man hat einen Jeep – oder ein Mietauto (welches ja bloss bis zum Ende der Mietdauer halten muss.. 😊). Mietautos waren tatsächlich viele unterwegs im unwegsamen Gelände hier, aber mir hat es den Hausrat etwas gar heftig durchgeschüttelt.
Meine eigentlich verriegelten Schubladen sprangen immer wieder auf, Bodenwellen kratzten unten am Auto, und schliesslich hörte ich auch noch ein Glas scherbeln im Oberschrank (man merke: Gläser springen nicht gerne an die Decke). Zum Glück war es nur ein Wasserglas; Wasser kann man auch aus der Flasche trinken; Wein ist da wesentlich heikler.. 😊 Ich habe das Experiment jedenfalls abgebrochen nach diesem einsamen Strand mit seiner Turmruine.





Papageienfisch vom Grill, dazu Runzelkartoffeln (Papas Arrugás), eine kanarische Spezialität, im Restaurante La Cofradía. Kürzlich hat jemand behauptet, hier würde alles frittiert, was hiermit widerlegt sei. Zugegeben: das Restaurant gehört der Fischer-Zunft, das hilft bestimmt bei der richtigen Zubereitung.

Mein letzter Blick am Abend von meiner Sitz-Stufe aus. Gleich hinter der Hafenmauer im Hintergrund beginnt ein wunderschöner Strand.



Zweiter Schotterpisten-Versuch, dieses Mal von Morro Jable nach El Puertito de la Cruz.
Nein, geht auch nicht, und das hier wären 17 Kilometer Rüttelfahrt geworden. Und zurück ! Die helleren Flecken in Bildmitte sind übrigens Schafe… Ich habe zwar gewusst, dass Schafe genügsam sind, aber diese hier gehören sicher zur Spitzengruppe in dieser Disziplin.

Hier stehe ich auf meinem ‘Wende-Parkplatz’. Von hier aus kann man in nur 15 Kilometern zum Strand von Cofete wandern. Gerne ein anderes Mal.. 😊


Wenn an der Wand rechts nicht die kanarische Inselgruppe abgebildet wäre, könnte man sich in Griechenland wähnen bei diesen Farben
(eventuell war auch einfach diese Farbe im Sonderangebot – im 20 Liter-Kübel..😊)

Für die halbstündige Überfahrt nach Lanzarote machte ich mich einmal mehr auf in den Norden, denn die Fähren verkehren ab Corralejo.

Ein kleiner Abstecher bringt mich nach Ajuy, wo grosse Höhlen vom einstigen Kalkstein-Abbau erzählen zum Verputzen von Hausfassaden.




An der Strasse stehen überall Tafeln mit der Einladung zum Besuch von Aloe Vera–Farmen. Ich habe zwar keine besucht (ich muss ja nicht alles wissen), aber die lokal hergestellten Aloe Pflegecremes werden in jedem Supermarkt angeboten und sind wirklich sehr erfrischend.


Der Hafen von Corralejo und Abschied von dieser Insel.
Auf Fuerteventura hat es mir sehr gut gefallen !

Bald nach dem Ablegen ziehen wir an der kleinen Isla de los Lobos vorbei.
In einer halben Stunde werden wir auf der Nachbarinsel Lanzarote ankommen.
