
Und Reisepläne. Beinahe vergessen. Meine Zahngeschichte ist abgeschlossen; ich könnte also durchaus zu meiner nächsten Wunschdestination aufbrechen.
Könnte, denn mein Ziel war ja schon im letzten Winter La Palma. Damals machte mir Corona einen Strich durch die Rechnung, und nun verschwindet die ‘Isla Bonita’ der Kanaren seit September sachte aber stetig unter einer Lavaschicht. Der noch namenlose Vulkan am Bergzug Cumbre Vieja hat sich nach 50 Jahren faulen Herumstehens ausgerechnet ‘meinen Winter’ dafür ausgesucht, wieder mal etwas zu tun. Also wirklich !

Die Empfehlung, nun erst recht nach La Palma zu reisen und damit etwas beizutragen zur serbelnden Insel-Wirtschaft, verstehe ich zwar, aber ein Aufenthalt in einem Katastrophengebiet (mit Maske gegen den Ascheregen und giftige Gase) ist nicht wirklich sehr attraktiv.
Der Vulkan ist auch fünfzig Tage nach seinem ersten Ausbruch noch aktiv. Er hat inzwischen über 2000 Häuser zerstört, die Form der Insel nachhaltig verändert und an gewissen Orten meterdicke Ascheschichten hinterlassen, auf der ganzen Insel jedoch mindestens einen schwarzen Film. Eben habe ich allerdings gelesen, dass ein regelrechter Katastrophentourismus eingesetzt hat und die Hotels und Pensionen sehr gut belegt sind. Immerhin ein Trost für die Insulaner; das ist schön.



Und deshalb sitze ich hier und möchte innerhalb von 10 Tagen herausfinden, wo momentan weder ein Vulkan Feuer spuckt noch die Erde bebt; wo weder Hagelstürme noch Überschwemmungen drohen und wo es idealerweise angenehm warm sein könnte. Hm…
Meine WG-Freunde sonnen sich gerade ferienhalber auf Gan Canaria, und ich hüte beim Recherchieren begeistert Katze Aisha, das Haus – – – und während den letzten verregneten Tagen vor allem den Grossbildfernseher ! 😊
Mitte Monat soll es aber wirklich losgehen. Das ist immerhin noch einen Monat früher als bei meiner ersten Abreise 2017 am 11. Dezember, also bloss keine Panik (manchmal sollen Selbstgespräche ja helfen..).

Aber zuerst folgt jetzt das kleine Rückblick-Bilderbuch
Langweilig war mein überlanger Aufenthalt in der Schweiz gewiss nicht, und ich habe (fast) alles unglaublich genossen.
Etwas beklagenswert fand ich lediglich die Wetterbilanz des Sommers 2021. Der arme Kerl litt offensichtlich an einer Blasenschwäche, und eigentlich muss er einem etwas leid tun.

In der Mühle Oberembrach kann man feines Mehl kaufen – und sein Auto auf einer Brückenwaage wiegen lassen. Ich habe es schriftlich, dass mein ‘Dügg’ netto 2970 Kilos wiegt. Ich habe also noch mehr als 500 Kilos für die Zuladung frei. Nun kommen zwingend dazu: ich, ein voller Wassertank und die Grundnahrungsmittel Teigwaren, Schokolade und Wein. Ich glaube, das kommt gut ! 😊
Eine Traumhochzeit bei schönstem Wetter

Überhaupt ! Aber auch deshalb, weil mein Bruder und seine Frau innerhalb von gerade mal zwei Monaten beide Kinder erfolgreich unter die Haube gebracht haben.
Auch diese Hochzeit im Jahr 2021 fand bei schönstem Wetter statt, obwohl alle Vorzeichen auf nass gedeutet hatten.
Also gut, so schlimm war der Sommer vielleicht doch nicht. Und ein schönes Fest war es auf jeden Fall !



Spanischem Temperament trifft auf Spezie Rara-Enthusiast – ein gutes Team!

Der Ausblick übers Rheintal vom Schloss Weinstein in Marbach ist wunderbar – und an einem Hochzeitsfest gleich doppelt romantisch.

Essen «Speziöll originöll», wie die Appenzeller sagen..



Einmal noch: ein sommerlicher Bootsausflug
Wir haben eine Regenpause genutzt und am 5. September einen herrlichen Tag auf dem Wasser verbracht. Unser Ziel war Gottlieben.
Und nein, ich war nicht schwimmen – ich bin doch nicht wahnsinnig ! Unter 20 Grad Wassertemperatur geht bei mir gar nichts ! Andy und Urs stürzten sich natürlich mutig ins kalte Wasser und fanden es herrlich ! (wobei ich das auch behaupten würde, wenn ich mir das antäte; sonst wäre das Leiden ja für die Katz gewesen.. 😊)





Schon mal Maluns gegessen ? Unbedingt versuchen !

Und was soll ich sagen: dieses einfache Essen schmeckt einfach köstlich ! Wie der Rheintaler ‘Ribel’ aus Maismehl handelt es sich beim Maluns um eine (Berg-) Bauernmahlzeit aus selber angebauten oder hergestellten Zutaten: Kartoffeln, Weizenmehl, Butter, Käse, Äpfel..
Und so geht’s: für 4 Personen 1 kg am Vorabend gekochte mehlige Kartoffeln auf der Röstiraffel reiben und (Achtung !) mit 300g Weissmehl (echt !) und 1 EL Salz vermischen. 2 EL Butter in der Bratpfanne schmelzen, Kartoffelmischung dazu und bei mittlerer Hitze 30-45 Minuten rösten unter häufigem Rühren und Wenden, bis alles krümelig, knusprig und braun ist (siehe Bild).
Dazwischen immer mal wieder etwas Butter dazugeben (die verschiedenen Rezepte reden von 80 bis 280g – ich habe total 150g verbraten), und zum Schluss mit Salz abschmecken. Serviert wird diese göttliche Speise mit kaltem Apfelkompott oder Apfelmus und einem grossen Stück Bündner Bergkäse. Ich bin sonst kein Apfelmus-Fan zu würzigen Speisen, aber hier passt die saftig-süsse Beilage perfekt zur krümeligen Rösti und dem rassig-würzigen Käse ! Bun appetit !

Eine fette Herbst-Kreuzspinne. Das sind faszinierende Viecher, oder ? Hier ist eine gerade am Konfitüre – oder so – Einmachen für den Wintervorrat.
Saubere Arbeit !


Aber jetzt geht’s optimistisch zurück zu meinem Reiseplan ! Ach so, ich habe ja noch gar keinen. Seufz…
Ich komme wieder, sobald ich einen habe – oder wenn ich unterwegs bin.
Aber zuerst noch ein paar PS….


Euch allen wünsche ich einen guten Herbst mit viel Sonnenschein – Bis später ! 😊
