Meine erste Nacht in der Schweiz verbrachte ich auf dem TCS Campingplatz am Rhein in Flaach. Die Kirchenglocken von Buchberg schlagen dort die Stunden, der Rhein fliesst ruhig vor der Zeltwiese dahin und von der Badi Flaach klingt sommerliches Lachen und Planschen.

Ich kam ziemlich plötzlich in der Schweiz an, weil ich während den Tagen zuvor immer öfter froh sein musste, überhaupt noch einen Notplatz vor dem offiziellen Platz zu bekommen oder (etwa in Strasbourg) informiert zu werden, dass wirklich alles belegt sei. Das machte die Sache etwas anstrengend, weil ich oft nur eine Nacht lang bleiben durfte und deshalb ständig am Reisen war.

Schön war das Reisen aber schon: ich folgte eine Zeitlang der Mosel und bewunderte die steilen Rebhänge, im Schwarzwald die behäbigen Höfe auf viel Land, im Elsass die Fachwerkhäuser und schmalen Gassen – und über allem diese sommerliche Schwere, wenn die dunkelgrünen Fruchtbäume durchhängen mit reifendem Obst, die Kühe faul im Schatten liegen, die Trauben blau werden und die Sonne Schattenspiele und Lichtkringel durch die Blätter malt.

Monschau/DE nahe Belgien

Auf dem Campingplatz ‘Perlenau’ bei Monschau war das gemütliche Krimi-Lesen am murmelnden Bächlein eines der Luxus-Gefühle.
Dort trafen abends viele Gäste ein, die seit Wochen happige Tagesetappen auf ihren Fahrrädern absolvierten – oder mit schweren Rucksäcken sogar zu Fuss unterwegs sind. Ich nippte dann jeweils an meinem Rosé und bewunderte sie (ehrlich !) für ihre Ambitionen und ihr Durchhaltevermögen.

Ich finde es völlig in Ordnung, dass Europa für ein paar Wochen den Familien gehört, da ja leider alle zur gleichen Zeit Ferien (und Sommer) haben.. Deshalb habe ich beschlossen, mich für eine Weile ‘aus dem Verkehr zu nehmen’. Hier in der Schweiz ist es ruhig, gemütlich – und so richtig schön. Allerdings nach dem etwas kühleren Norden auch extrem heiss !
Es freut mich, dass ich dadurch die Gelegenheit habe, meine Familie und Freunde wiederzusehen (und den Auserwählten vorübergehend ihre Haus-Einfahrt zu blockieren mit meinem Mini-Häuschen..).

Bülach – hier kenne ich mich aus – was für eine hübsche Altstadt

Nach all den problemlosen Kilometern im Ausland habe ich ausgerechnet in Bülach meinen ersten Parkschaden eingefangen – und dies ausgerechnet, als ich just stolz bemerkt hatte, dass ich perfekt im Parkplatz stand – und offenbar endlich weiss, wie weit ich dafür nach vorne fahren muss. Auf diesem Platz stand jedoch dieser untere Querpfahl rücksichtslos im Weg, als ich ganz dicht an den Längspfahl heranfuhr… Pffffft !!!

Auf der erfreulichen Seite geniesse ich bei Andy und Urs diese Aussicht (nebst vielem mehr 😊)..

..und mit Susy genoss ich den Federweissen ebenso wie diesen romantischen Ausblick auf den Rhein bei der Tössegg

Aisha ergibt sich der Sommermüdigkeit… (Katzen haben den Sommer im Griff und sollten uns als leuchtendes Beispiel dienen 😊)

Ich freue mich darauf, weiterzureisen, aber im Moment finde ich es einfach schön hier und geniesse jede Begegnung – und den Sommer – in vollen Zügen.

Kleiner Schlusspunkt aus der Vergangenheit:
Bordeaux wächst sehr rasch, und viele, viele Leute kommen vom Land auf der Suche nach Arbeit. Als Folge wächst auch die Agglomeration rasant, und es entstehen ganze Stadtviertel aus pseudo-schicken Wohnsiedlungen. Diese hier zum Beispiel:

Die ‘Résidence du Lac’ von vorne…

… und von der Seite (vom Tram aus gesichtet): 20 Balkone breit  x 10 Balkone hoch Fahrradschuppen und Abfallsammelstellen..
Vielleicht hätte der Architekt besser auf diese ‘Auflockerung der Fassade’ verzichtet, die so gut ausgesehen hatte auf der Zeichnung… 😊