My First Official Post! Ein Rückblick

Wie alles begann 2017 – Ein Rückblick am 20. Oktober 2017
Das bin ich. Ich wurde am 5. Oktober überraschend 64 Jahre alt.
Ich heisse eigentlich Rosa, werde aber auch Rose genannt (en français und in English) und von meiner Familie Rösli. Vorsichtshalber höre ich auf alle diese Namen..

Ich arbeite zwar noch, aber per Ende Monat werde ich ordentlich pensioniert, wie man so schön sagt.
Was man nicht sagt, ist, wie es sich anfühlt, mitten im dritten Lebensabschnitt zu stehen und nicht so recht zu wissen, was man damit anfangen soll.

Ich wohne allein in dieser schönen, inzwischen zu grossen, Wohnung mit herrlicher Aussicht oberhalb der Landepiste Zürich-Kloten; meine beiden Kinder sind längst keine mehr; ich habe keine Grosskinder zu hüten und kein Hobby, welches ich nur hier im Land ausüben könnte.   

Als mir meine camping-erprobte Arbeitskollegin Monika empfahl, mir einen Camper zu kaufen und damit auf Reisen zu gehen, dachte ich: «Sicher nicht ! Ich will doch nicht lausigen Wein aus Plastikbechern trinken und dabei von Mückenschwärmen aufgefressen werden !» Man merkt schon: ich hatte keine Ahnung, aber immerhin ein Vorurteil…

Und dann die Erkenntnis, dass sie recht hat: Genau das ist die Lösung für alle Probleme, die ich auf mich zukommen sah mit der Pensionierung, zum Beispiel:
.. Arbeit: von 100 auf 0% in 10 Sekunden – und keinen Plan B für die Zukunft.
.. Wohnung: Hier habe ich die letzten 38 Jahre meines Lebens verbracht. Sie ist toll, aber will ich wirklich auch die nächsten 20 Jahre hier verbringen ?
.. Keller: Sie sind voll mit Lebensmittel-Vorräten, Waschmitteln, Backformen, Duvets, Geschirr, Christbaumkugeln und Fotoalben, um nur ein paar der Dinge zu nennen, die man unbedingt haben oder behalten muss. Weil man ja nie weiss..
.. Meine voraussichtliche Rente regt ebenfalls zu einer gewissen Bescheidenheit an.
Und schliesslich dies: Ich brauche eine Herausforderung, sonst versinke ich für alle Zeiten im Fernseh-Sessel (was ja nett ist, aber den geistigen Fähigkeiten nicht wirklich zuträglich).

Jawohl ! Das mache ich ! Denn wie heisst es so schön ? Wenn du etwas willst, das du nie hattest, musst du etwas tun, was du noch nie getan hast. 😊

Ich habe mir im März 2017 diesen Camper bestellt, weil er mit 5.41 m die kürzeste Variante dieses Handwerkerautos ist, weil ich darin stehen kann und weil ich das Bett nicht täglich umbauen muss. Er wird demnächst geliefert. Hübsch, nicht wahr ?

Dass ich noch keine Ahnung habe vom Camper-Leben im Allgemeinen oder vom Fahren eines solchen Autos im Besonderen, sei hier nur am Rande erwähnt, denn wie heisst es so schön: Das eigentliche Scheitern liegt darin, es gar nicht erst zu versuchen.

Warum mein Blog ‘Lost in Europe’ heisst
Ich fand den Film ‘Lost in Translation’ wunderbar. Die Filmhandlung ist mir nicht mehr geläufig, aber der Titel ist mir geblieben. Den Ausschlag für die Namenwahl gab schliesslich mein Problem mit der Geographie. Ich verfahre mich mit zuverlässiger Regelmässigkeit und habe offenbar keine Spur von einem ‚geographischen Bauchgefühl‘ mit auf den Weg bekommen. Mein Blog-Name ist also Programm.

Andrerseits: da ich kein bestimmtes Ziel verfolge und nirgends sein muss zu einem bestimmten Zeitpunkt, werde ich mich nicht im eigentlichen Sinn verfahren in Europa – ich bin dann einfach woanders (als dort, wo ich fälschlicherweise dachte, dass ich hin wollte). Woanders zu sein ist okay – und irgendwie ja auch der Sinn der Sache.

In der anderen Bedeutung gefällt mir die Idee, mich einfach in Europa treiben zu lassen.
Dann wollen wir mal !

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